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Scholz plant verschärfte Maßnahmen bei Migration

Bundeskanzler Olaf Scholz hofft auf eine Asylreform mit der Union und zeigt sich besorgt über den Erfolg der AfD. Beim Bürgergespräch in Berlin sprach er über die Notwendigkeit, die irreguläre Migration zu reduzieren und appellierte an die Bevölkerung, gegen rechte Ideologien aufzustehen.

Artikeltext: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) äußerte bei einem Bürgergespräch in Berlin am Mittwochabend die Hoffnung auf eine gemeinsame Asylreform mit der oppositionellen Union. Scholz verwies auf bestehende Maßnahmen seiner Koalition zur Begrenzung der irregulären Migration und fügte hinzu: „Wenn es super gut läuft, schaffen wir es sogar, weitere Maßnahmen draufzusetzen, wenn wir uns mit der Opposition verständigen - mir wär's recht.“

Der Kanzler räumte offen ein, dass die derzeitigen Zahlen der irregulären Migration zu hoch seien: „Wir müssen denen, die Schutz brauchen, Schutz bieten - aber den anderen nicht,“ betonte Scholz. „Deswegen müssen wir die irreguläre Migration verringern.“

Die Unzufriedenheit mit der Migrationspolitik brachte Scholz direkt mit dem Erstarken der AfD bei den Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen in Verbindung. „Das Wahlergebnis für die AfD bedrückt mich sehr,“ erklärte er. „Dass Populisten so viel Unterstützung bekommen, ist nicht gut.“

Er kritisierte weiter, dass die AfD die Unzufriedenheit in der Bevölkerung „mit Ressentiments“ ausnutze. Es sei daher entscheidend, das Thema Migration durch effektives Handeln der Regierung weniger brisant zu machen. „Es ist unsere Aufgabe, das Thema weniger wichtig zu machen, indem wir zeigen, dass wir das Problem managen können,“ so Scholz.

Abschließend rief der Kanzler die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich im Alltag gegen rechtes Gedankengut zu positionieren: „Es wird schon darauf ankommen, dass man dagegenhält, dass man widerspricht.“ Scholz betonte: „Ich betrachte mich auch als Bürger, der das macht.“

OZD / ©AFP


OZD-Kommentar:
Scholz setzt auf Zusammenarbeit – doch reicht das?
Die Aussage von Olaf Scholz, mit der Union zusammenarbeiten zu wollen, deutet auf eine mögliche Entschärfung des politischen Stillstands in der Migrationsfrage hin. Doch bleibt die Frage, ob eine gemeinsame Reform tatsächlich ausreichend ist, um die komplexen Herausforderungen der irregulären Migration zu bewältigen. Scholz' Bekenntnis, die AfD-Erfolge ernst zu nehmen, zeigt seine Besorgnis, doch ob seine Strategie die Wähler zurückgewinnen kann, ist fraglich. Die Bevölkerung erwartet konkrete Lösungen, nicht nur Worte.

OZD-Prognose:
In den nächsten Wochen könnten erste Gespräche zwischen der SPD und der Union über eine gemeinsame Asylreform stattfinden. Sollte eine Einigung erzielt werden, könnten zusätzliche Maßnahmen zur Migrationskontrolle umgesetzt werden. Gleichzeitig könnte der politische Druck auf Scholz steigen, insbesondere wenn die AfD weiterhin an Zustimmung gewinnt.

Biographien und Erklärungen:
Wer ist Olaf Scholz?
Olaf Scholz ist seit Dezember 2021 Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Zuvor war er von 2018 bis 2021 Bundesminister der Finanzen und Vizekanzler unter Angela Merkel. Scholz ist Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) und setzt sich unter anderem für soziale Gerechtigkeit und die Stärkung der EU ein. Offizielle Website: Olaf Scholz

Was ist die AfD?
Die Alternative für Deutschland (AfD) ist eine rechtspopulistische und in Teilen rechtsextreme Partei, die 2013 gegründet wurde. Sie ist besonders in Ostdeutschland stark vertreten und polarisiert vor allem durch ihre Positionen zur Migration und EU-Politik. Wikipedia-Seite: AfD

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Foto: AFP