Bei einem versuchten Anschlag in München hat ein 18-jähriger Täter mehrfach auf das israelische Generalkonsulat geschossen. Der Täter habe zwei Schüsse auf das Gebäude abgegeben und dabei Glasscheiben getroffen, erklärte der Leiter des Einsatzes der Münchner Polizei, Christian Huber, am Freitag in der bayerischen Landeshauptstadt. Zuvor habe der Angreifer versucht, den Zaun des Konsulats zu überwinden, was ihm jedoch nicht gelungen sei. "Er versuchte von einem Parkplatz aus über ein Auto den Zaun zum Generalkonsulat zu überwinden," so Huber.
Vor dem Angriff auf das Konsulat hatte der Täter bereits zwei Schüsse auf das NS-Dokumentationszentrum in München abgegeben. Dabei wurden die Glasfassade und die Eingangstür des Gebäudes getroffen.
Der 18-jährige Angreifer, ein Österreicher mit bosnischen Wurzeln, eröffnete später das Feuer auf Polizisten in der Nähe des israelischen Generalkonsulats. Infolge dieser Schüsse wurde der Täter von den Einsatzkräften erschossen.
Die Generalstaatsanwaltschaft München und die Polizei vermuten, dass es sich um einen terroristischen Anschlag handelt, der in Verbindung mit dem Generalkonsulat des Staates Israel steht. Nach Angaben Hubers verwendete der Angreifer einen alten Karabiner, der eine "massive Durchschlagskraft" hatte. "Die Waffe war keine Dekowaffe," erklärte Huber weiter.
OZD / ©AFP
OZD-Kommentar:
Gefährliche Eskalation der Gewalt
Der Angriff auf das israelische Generalkonsulat und das NS-Dokumentationszentrum in München zeigt, wie hoch die Bedrohung durch terroristische Gewalt in Deutschland nach wie vor ist. Besonders beunruhigend ist der gezielte Angriff auf diplomatische Einrichtungen, die weltweit als Symbol der internationalen Zusammenarbeit und des Friedens stehen. Die Tatsache, dass ein 18-Jähriger mit einer Waffe solch massiven Schadens eine solche Tat ausführen konnte, wirft auch Fragen zur Waffenverfügbarkeit auf. Es ist entscheidend, dass sowohl die Prävention gegen Extremismus als auch die Sicherheit an diplomatischen Einrichtungen weiter verstärkt werden.
OZD-Prognose:
In den nächsten Wochen dürften weitere Ermittlungen und Analysen über die Hintergründe des Täters ans Licht kommen. Es ist wahrscheinlich, dass die Sicherheitsvorkehrungen an sensiblen Orten wie diplomatischen Vertretungen und historischen Gedenkstätten verstärkt werden. Auch Diskussionen über strengere Waffengesetze könnten wieder an Fahrt gewinnen.
Biographien und Erklärungen:
Wer ist Christian Huber?
Christian Huber ist Leiter des Einsatzes bei der Münchner Polizei und war maßgeblich für die Ermittlungen und den Einsatz rund um den Anschlag auf das israelische Generalkonsulat und das NS-Dokumentationszentrum in München verantwortlich. Weitere Informationen zur Münchner Polizei.
Was ist das NS-Dokumentationszentrum in München?
Das NS-Dokumentationszentrum München ist eine Gedenk- und Bildungsstätte, die sich mit der Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit und der Erinnerungskultur in Deutschland beschäftigt. Es soll dazu beitragen, die Verbrechen des NS-Regimes aufzuarbeiten und bietet zahlreiche Ausstellungen und Veranstaltungen zu diesem Thema an. Weitere Informationen auf der offiziellen Website.
Hinweise:
Alle Angaben ohne Gewähr. Bitte empfehlen Sie uns oder diesen Artikel weiter. OZD-News und Nachrichten zum Nachschlagen ohne Paywall!
Foto: LUKAS BARTH-TUTTAS / AFP