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Astronauten sitzen weiterhin fest

Nach einer Reihe technischer Probleme ist Boeings Starliner-Kapsel erfolgreich zur Erde zurückgekehrt – allerdings ohne die an Bord geplanten Astronauten. Diese müssen nun noch bis Februar 2025 auf der ISS bleiben.

Die seit Jahren von Pannen geplagte Starliner-Raumkapsel des US-Luftfahrtkonzerns Boeing hat am Samstag ihre unbemannte Rückkehr zur Erde erfolgreich absolviert. „Die Rückkehr verlief planmäßig, die Landung wurde wie vorgesehen durch Fallschirme verlangsamt und von Airbags abgefedert,“ erklärte Steve Stich, Leiter der bemannten Raumfahrtmissionen bei der Nasa. Die Kapsel setzte auf dem Stützpunkt White Sands im US-Bundesstaat New Mexico auf, sechs Stunden nachdem sie von der Internationalen Raumstation ISS abgedockt war.

Die Starliner-Kapsel hatte im Juni 2024 mit den Astronauten Butch Wilmore und Suni Williams an der ISS angedockt. Ursprünglich sollte die bemannte Mission nach acht Tagen enden, doch technische Probleme verzögerten die Rückkehr erheblich. „Beim Andocken an der ISS traten Probleme an den Schubdüsen auf, zudem wurden Helium-Lecks entdeckt,“ erklärte Stich weiter.

Boeing hatte gehofft, mit diesem Flug die letzten Tests für den regulären Einsatz des Raumschiffs abzuschließen. Doch angesichts der erneuten Defekte entschied die Nasa, die beiden Astronauten im Februar 2025 mit einer Dragon-Raumkapsel von SpaceX zur Erde zurückzubringen. Damit müssen Wilmore und Williams acht Monate länger auf der ISS bleiben als geplant.

„Wir haben durch die Mission unglaublich viel über Starliner gelernt,“ betonte Ken Bowersox, stellvertretender Leiter der bemannten Raumfahrtmissionen bei der Nasa. Dennoch räumte er ein, dass es noch unklar sei, ob der nächste geplante Starliner-Flug im August 2025 stattfinden könne. Die Nasa müsse erst die Daten auswerten und über notwendige Anpassungen am Raumschiff entscheiden.

Durch die wiederholten Probleme geriet Boeing zunehmend hinter den Konkurrenten SpaceX. Während Boeing weiterhin mit technischen Schwierigkeiten kämpft, hat Elon Musks Raumfahrtfirma bereits seit 2020 erfolgreich Astronauten zur ISS und zurück befördert.

OZD / ©AFP

OZD-Kommentar:

Boeing in der Krise: Kann der Starliner noch aufholen?

Die Starliner-Mission zeigt erneut, wie schwer Boeing mit der Entwicklung moderner Raumfahrttechnologie zu kämpfen hat. Der jahrelange Rückstand auf SpaceX könnte das Unternehmen teuer zu stehen kommen. Trotz aller technischer Fortschritte bleibt die Frage offen, ob Boeing jemals in der Lage sein wird, mit Elon Musks erfolgreichem Raumfahrtunternehmen zu konkurrieren. Die Entscheidung der Nasa, auf SpaceX zu setzen, spricht Bände – Boeing muss nun dringend handeln, um die Glaubwürdigkeit des Starliner-Projekts zu retten.

OZD-Prognose:

Es bleibt abzuwarten, ob Boeing die technischen Probleme des Starliner-Projekts rechtzeitig in den Griff bekommt. Sollte der nächste bemannte Flug im August 2025 erneut scheitern, könnte die Nasa langfristig auf SpaceX setzen und Boeing noch weiter ins Hintertreffen geraten.

Biographien und Erklärungen:

Wer ist Butch Wilmore?
Butch Wilmore ist ein US-amerikanischer Astronaut und Marineoffizier. Er ist seit 2000 bei der Nasa und nahm bereits an mehreren Weltraummissionen teil. Weitere Informationen finden Sie auf der offiziellen Nasa-Seite.

Wer ist Suni Williams?
Suni Williams ist eine amerikanische Astronautin mit indischen Wurzeln. Sie hat zahlreiche Rekorde in der bemannten Raumfahrt aufgestellt und war Teil vieler Missionen zur ISS. Mehr Informationen gibt es auf der offiziellen Nasa-Seite.

Was ist die ISS?
Die Internationale Raumstation (ISS) ist eine multinationale Raumstation im niedrigen Erdorbit. Sie dient als Forschungslabor für wissenschaftliche Experimente und als Symbol internationaler Zusammenarbeit. Mehr Infos auf der Wikipedia-Seite.

Hinweise:
Alle Angaben ohne Gewähr. Bitte empfehlen Sie uns oder diesen Artikel weiter. OZD-News und Nachrichten zum Nachschlagen ohne Paywall! Titelbild: © AFP