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Nikola Portner und der Dopingstreit: Nächste Runde vor dem Oberlandesgericht Köln

Handball-Torhüter Nikola Portner setzt sich gegen die Nationale Anti Doping Agentur (NADA) zur Wehr. Der SC-Magdeburg-Spieler beantragt beim Oberlandesgericht Köln, eine Klage der NADA vor dem CAS zu stoppen. Wie wird dieser Dopingfall enden?

Der Fall um Handball-Torhüter Nikola Portner geht in die nächste Runde. Der Schweizer Nationalspieler, der für den SC Magdeburg spielt, wehrt sich gegen das Vorgehen der Nationalen Anti Doping Agentur (NADA). Portner hat einen Antrag beim Oberlandesgericht Köln eingereicht, um zu verhindern, dass die NADA den Fall vor den Internationalen Sportgerichtshof (CAS) bringt. Ein Sprecher des Oberlandesgerichts bestätigte dem SID, dass die Prüfung des Antrags laufe. Zuvor hatte das Fachportal handball-world über die Entwicklung berichtet.

Im Juni dieses Jahres hatte die Handball-Bundesliga (HBL) die Suspendierung Portners aufgehoben, nachdem er mehrere Wochen aufgrund einer positiven Dopingprobe auf Methamphetamin gesperrt war. Der 29-Jährige war im April nach einer Dopingkontrolle positiv auf die Substanz getestet worden, woraufhin er von allen sportlichen Aktivitäten seines Vereins ausgeschlossen wurde. Die HBL begründete die Aufhebung der Sperre damit, dass es „für weit überwiegend wahrscheinlich“ halte, „dass weder Absicht noch Verschulden des Athleten vorliegen“.

Die NADA hingegen hatte nach der Entscheidung der HBL angekündigt, den Fall sorgfältig zu prüfen und schließlich beschlossen, den CAS anzurufen, um den Fall weiterzuverfolgen. Diesen Schritt will Portner nun durch die Kölner Justiz stoppen lassen.

„Der vom Athleten dargestellte Lebensweg und seine Lebensgewohnheiten, die von vielen, ihn begleitenden Personen bestätigt wurden, lassen den absichtlichen Konsum von Dopingmitteln als sehr unwahrscheinlich erscheinen,“ hieß es in der Begründung der HBL. So seien bei einer Hausdurchsuchung keine Hinweise gefunden worden, die auf den Konsum von Methamphetamin schließen lassen könnten. Die Substanz, die bei Portner nachgewiesen wurde, war Methamphetamin-D, auch bekannt als Crystal Meth.

Der Ausgang dieses komplexen Falls bleibt abzuwarten, doch der Rechtsstreit könnte große Auswirkungen auf die Karriere des talentierten Handballers haben.

OZD / ©AFP


OZD-Kommentar:
Doping oder Irrtum: Ein juristischer Drahtseilakt?
Der Fall Nikola Portner wirft Fragen auf, die weit über den Einzelfall hinausgehen. Auf der einen Seite steht die Notwendigkeit, den Sport sauber zu halten und Doping rigoros zu verfolgen. Auf der anderen Seite gibt es in diesem Fall keine eindeutigen Beweise, die Portners Schuld belegen. Die Entscheidung der HBL, ihn freizusprechen, basiert auf sorgfältigen Überlegungen und ist nachvollziehbar. Doch die NADA bleibt skeptisch. Der Ausgang dieses Rechtsstreits könnte ein Präzedenzfall für den Umgang mit vermeintlich unabsichtlichen Dopingfällen werden.

OZD-Prognose:
In den kommenden Wochen wird das Oberlandesgericht Köln entscheiden, ob die NADA den Fall vor den CAS bringen darf. Sollte es zu einem Verfahren vor dem CAS kommen, könnte sich der Streit noch Monate hinziehen. In der Zwischenzeit könnte Portners sportliche Karriere weiter auf Eis liegen.

Biographien und Erklärungen:
Wer ist Nikola Portner?
Nikola Portner, geboren am 19. November 1993, ist ein Schweizer Handball-Torhüter, der aktuell beim SC Magdeburg spielt. Er gilt als einer der besten Torhüter Europas und war maßgeblich am Double-Gewinn seines Vereins beteiligt. Zudem ist er seit vielen Jahren Stammtorhüter der Schweizer Nationalmannschaft.

Was ist die NADA?
Die Nationale Anti Doping Agentur Deutschland (NADA) ist die zentrale Einrichtung zur Bekämpfung von Doping in Deutschland. Sie überwacht die Einhaltung der Anti-Doping-Regeln im deutschen Sport und setzt diese durch. Weitere Informationen finden Sie auf der offiziellen Website der NADA.

Hinweise:
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Foto: Nikola Portner. - / FIRO