In einem packenden TV-Duell zwischen Kamala Harris und Donald Trump legte die demokratische Präsidentschaftskandidatin ihren Kontrahenten scharf an die Leine. „Sie werden eine Menge Lügen hören“, warnte Harris zu Beginn ihrer Ausführungen über Trumps Rolle in der Abschaffung des landesweiten Rechts auf Abtreibung. Sie beschuldigte Trump, über seine Einflüsse auf das Oberste Gericht der USA bewusst die Unwahrheit zu sagen und „die amerikanischen Frauen zu beleidigen“.
Harris erinnerte daran, dass Trump während seiner Präsidentschaft drei Richter des Obersten Gerichtshofs „persönlich ausgewählt“ habe, um das Recht auf Abtreibung zu kippen. „Sie haben genau das getan, was er beabsichtigt hat“, so Harris weiter. Sie bezog sich dabei auf die Entscheidung des konservativ dominierten Supreme Court im Juni 2022, das fast 50 Jahre geltende landesweite Abtreibungsrecht zu annullieren. Seit dieser Entscheidung haben mehr als 20 Bundesstaaten das Abtreibungsrecht drastisch eingeschränkt oder ganz abgeschafft.
Während Trump nun im Wahlkampf argumentiert, dass das Abtreibungsrecht in der Verantwortung der einzelnen Bundesstaaten liegen sollte, macht Harris klar, dass diese Entwicklung das Resultat seiner vorsätzlichen Ernennung konservativer Richter ist. Trumps Position, die er im Wahlkampf vertritt, wird von vielen als Versuch gewertet, sich von den extremen Auswirkungen dieser Entscheidung zu distanzieren.
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OZD-Kommentar:
Trumps widersprüchliche Haltung zur Abtreibung
Trump steht in einer schwierigen Position: Auf der einen Seite hat er durch seine Ernennungen am Supreme Court den Weg zur Abschaffung des bundesweiten Abtreibungsrechts geebnet, auf der anderen Seite versucht er, sich im Wahlkampf als Unterstützer der Staatenrechte zu präsentieren, ohne dabei die radikalen Folgen seiner Entscheidungen anzuerkennen. Kamala Harris hat in der Debatte klar aufgezeigt, wie Trump versucht, seine Verantwortung zu verschleiern, während die Rechte von Millionen Frauen in den USA beschnitten wurden. Dieses Thema könnte entscheidend für den Ausgang der Präsidentschaftswahl 2024 werden, da die Abtreibungsfrage viele Wähler stark bewegt.
OZD-Prognose:
In den kommenden Wochen wird die Abtreibungspolitik ein dominierendes Thema im US-Wahlkampf bleiben. Harris und die Demokraten werden Trumps Rolle in der Abschaffung des landesweiten Abtreibungsrechts weiter thematisieren, während Trump versuchen wird, sich als Verfechter der Bundesstaatenrechte darzustellen. Die Debatte könnte die Wähler in den entscheidenden Swing States erheblich beeinflussen.
Biographien und Erklärungen:
Wer ist Kamala Harris?
Kamala Harris ist die amtierende Vizepräsidentin der Vereinigten Staaten und eine zentrale Figur im demokratischen Wahlkampf 2024. Sie setzt sich vehement für Frauenrechte und insbesondere das Recht auf Abtreibung ein, das sie als entscheidendes Thema für die Zukunft der USA betrachtet.
Wer ist Donald Trump?
Donald Trump ist ein ehemaliger US-Präsident und tritt 2024 erneut als Kandidat der Republikaner an. Während seiner Amtszeit hat er drei konservative Richter am Obersten Gerichtshof ernannt, die maßgeblich zur Abschaffung des landesweiten Abtreibungsrechts beigetragen haben. Seine Rolle in dieser Entwicklung steht im Zentrum des aktuellen Wahlkampfes.
Was ist der Oberste Gerichtshof der USA (Supreme Court)?
Der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten (Supreme Court) ist das höchste Gericht des Landes und spielt eine entscheidende Rolle bei der Auslegung der US-Verfassung. Seine Entscheidungen können weitreichende Auswirkungen auf die Gesetzgebung und das Leben der Bürger haben. Besonders kontrovers war die Entscheidung im Jahr 2022, das Recht auf Abtreibung aufzuheben.
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Titelbild: © AFP