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Volkswagen unter Druck: Frühstart der Tarifverhandlungen nach massivem Gewerkschaftsdruck!

Nach massivem Druck der IG Metall beginnen die Tarifverhandlungen bei Volkswagen früher als geplant. Die Gewerkschaft fordert mehr Lohn und eine Absicherung der Arbeitsplätze, während VW von schwierigen Zeiten spricht. Droht ein Arbeitskampf?

Volkswagen und die IG Metall Niedersachsen haben sich nach anhaltendem Druck der Gewerkschaft darauf geeinigt, die ursprünglich für Ende Oktober geplanten Tarifverhandlungen bereits am 25. September zu starten. Laut der IG Metall hatte VW auf den „massiven Druck“ reagiert, während das Unternehmen erklärte, dass die Verhandlungen „einvernehmlich“ vorgezogen wurden.

Am Dienstag kündigte Volkswagen unter anderem den Zukunftstarifvertrag zur Beschäftigungssicherung. Dadurch könnten ab Juli 2025 betriebsbedingte Kündigungen möglich werden. Zudem wurden die Entgelttarifverträge und die Ausbildungsvergütungen zum 30. November 2023 gekündigt. IG-Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger reagierte scharf: „Werksschließungen und Massenentlassungen wird es mit uns nicht geben. Wenn nötig, werden zehntausende Kolleginnen und Kollegen dies mit Nachdruck untermauern.

In der Tarifrunde fordert die IG Metall eine Lohnerhöhung von sieben Prozent sowie 170 Euro mehr für Auszubildende. Gröger argumentierte, dass die schwache Binnenkonjunktur und die Kaufzurückhaltung der Verbraucher diese Forderungen notwendig machten.

Volkswagen erklärte, die aktuelle wirtschaftliche Lage sei „herausfordernd“ und dass man sich darauf verständigt habe, die Verhandlungen aufgrund der entstandenen „Verunsicherungen“ früher zu starten. Zu den Forderungen der Gewerkschaft äußerte sich das Unternehmen jedoch nicht weiter.

Noch nicht betroffen von der Kündigung sind die Werke in Sachsen. Dirk Schulze, Bezirksleiter der IG Metall Sachsen, warnte Volkswagen vor weiteren Kürzungen: „Wir lehnen jeden Abstrich an der Beschäftigungssicherung entschieden ab. Alle Standorte müssen bleiben.

Die Situation könnte eskalieren, denn mit dem Auslaufen der Friedenspflicht am 30. November könnten ab dem 1. Dezember Warnstreiks bei Volkswagen beginnen. Schon 2018 hatten zehntausende Beschäftigte in ähnlichen Protesten die Arbeit niedergelegt.

OZD / ©AFP


OZD-Kommentar:

VW und IG Metall auf Kollisionskurs – was steht auf dem Spiel?

Die anstehenden Tarifverhandlungen könnten ein entscheidender Wendepunkt für Volkswagen und seine Belegschaft sein. Während das Unternehmen mit wirtschaftlichen Unsicherheiten argumentiert, fordert die Gewerkschaft nicht nur höhere Löhne, sondern auch eine langfristige Arbeitsplatzsicherung. Der Konflikt geht weit über Gehaltsforderungen hinaus – es geht um das Vertrauen der Arbeitnehmer in die Zukunft des Konzerns. Sollte Volkswagen nicht bereit sein, bei der Beschäftigungssicherung Zugeständnisse zu machen, droht ein heftiger Arbeitskampf, der auch die Reputation des Autobauers stark belasten könnte.

OZD-Prognose:

Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Volkswagen auf die Forderungen der IG Metall eingeht oder einen Konfrontationskurs einschlägt. Die Gefahr von Warnstreiks ist real, insbesondere, wenn sich der Konzern auf weitere Kündigungen vorbereitet. Es wird spannend, wie die Verhandlungen verlaufen und ob beide Seiten bereit sind, Kompromisse zu finden.

Biographien und Erklärungen:

Wer ist Thorsten Gröger?

Thorsten Gröger ist der Verhandlungsführer der IG Metall in Niedersachsen und einer der wichtigsten Gewerkschafter im Kampf um die Sicherung der Arbeitsplätze bei Volkswagen. Seit vielen Jahren setzt er sich für die Rechte der Beschäftigten ein und ist bekannt für seine entschlossene Haltung gegenüber den Arbeitgebern.

Offizielle Webseite der IG Metall: IG Metall

Was ist die IG Metall?

Die IG Metall ist die größte Einzelgewerkschaft in Deutschland und vertritt die Interessen der Arbeitnehmer in der Metall- und Elektroindustrie. Sie ist bekannt für ihre starke Verhandlungsposition und ihre Fähigkeit, große Streiks zu organisieren. Ihr Ziel ist es, Arbeitsplätze zu sichern und faire Löhne zu gewährleisten.

Offizielle Webseite der IG Metall: IG Metall

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Foto: CHRISTOF STACHE / AFP