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Fiat pausiert E-Auto-Produktion trotz geplanter Millionen-Investitionen

Wegen schwacher Nachfrage stoppt Fiat die Produktion des E-Modells 500 für einen Monat. Doch es gibt Pläne: Mit einer stärkeren Batterie und Investitionen will der Stellantis-Konzern den Absatz wieder ankurbeln.

Die Produktion des wichtigsten E-Modells von Fiat, des Fiat 500, wird aufgrund der aktuell niedrigen Nachfrage für einen Monat eingestellt. Diese Entscheidung gab der Stellantis-Konzern, zu dem Fiat gehört, am Donnerstag bekannt. Die Unterbrechung dient jedoch nicht nur der Produktionspause: Stellantis plant Investitionen in Höhe von 100 Millionen Euro, um den Fiat 500 mit einer leistungsstärkeren Batterie auszustatten und die Produktionskapazität im Mirafiori-Werk bei Turin, Norditalien, zu erhöhen.

In der Europäischen Union sollen ab 2035 keine neuen Autos mit Verbrennungsmotor mehr verkauft werden. Dennoch hat sich der Absatz batterieelektrischer Fahrzeuge zuletzt verschlechtert. Die Ursachen liegen vor allem im vergleichsweise hohen Preis der E-Fahrzeuge und ihrer begrenzten Reichweite. Der aktuelle Fiat 500 erreicht mit einer einzigen Ladung maximal 320 Kilometer, was im Vergleich zu anderen Modellen als wenig komfortabel empfunden wird.

Besonders in der Vergangenheit haben staatliche Anreize den Absatz von E-Autos stark beeinflusst. Mit dem Auslaufen dieser Förderungen ist die Nachfrage jedoch wieder gesenkt worden. Für die Zukunft könnte der Markt durch neue, kostengünstigere und leistungsfähigere Batterien wiederbelebt werden, was die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen steigern könnte.

OZD / ©AFP


OZD-Kommentar:
E-Autos: Zu teuer und nicht attraktiv genug?
Der Produktionsstopp des Fiat 500 zeigt deutlich, dass Elektroautos trotz politischer Pläne und ökologischer Vorteile weiterhin mit Akzeptanzproblemen zu kämpfen haben. Hohe Preise und begrenzte Reichweiten schrecken viele potenzielle Käufer ab. Hinzu kommt das Auslaufen staatlicher Förderprogramme, das den Markt für Elektrofahrzeuge ins Stocken bringt. Die angekündigten Investitionen in eine stärkere Batterie für den Fiat 500 könnten zwar langfristig Abhilfe schaffen, doch kurzfristig bleibt der Absatz von E-Autos problematisch. Ob es Fiat gelingt, mit den geplanten Verbesserungen wieder in die Erfolgsspur zu kommen, bleibt abzuwarten.

OZD-Prognose:
In den kommenden Wochen wird Fiat sich darauf konzentrieren, die Produktionskapazitäten im Werk Mirafiori zu erweitern und die stärkere Batterie für den Fiat 500 zu entwickeln. Kurzfristig wird sich die Nachfrage kaum erholen, aber langfristig könnten leistungsfähigere und günstigere Batterien das Modell wieder attraktiver machen.

Biographien und Erklärungen:
Wer ist Stellantis?
Stellantis ist ein multinationaler Automobilkonzern, der aus der Fusion der Groupe PSA (Peugeot, Citroën, Opel) und der Fiat Chrysler Automobiles (FCA) im Jahr 2021 entstand. Das Unternehmen vereint weltweit bekannte Automarken wie Fiat, Jeep, Peugeot und Opel unter einem Dach und gehört zu den größten Automobilherstellern weltweit.

Offizielle Webseite von Stellantis: https://www.stellantis.com

Was ist der Fiat 500?
Der Fiat 500 ist ein Kultauto, das seit 1957 produziert wird und zu den erfolgreichsten Modellen von Fiat gehört. In den letzten Jahren wurde es als Elektrofahrzeug neu aufgelegt, um den Anforderungen an umweltfreundliche Mobilität gerecht zu werden. Mit einer Reichweite von 320 Kilometern richtet sich der Fiat 500 an den städtischen Verkehr, kämpft aber aufgrund seiner beschränkten Reichweite und des Preises mit Absatzproblemen.

Wikipedia-Seite von Fiat 500: https://de.wikipedia.org/wiki/Fiat_500

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Foto: Marco Bertorello / AFP