Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat sich nach Gesprächen mit Russlands Sicherheitsratschef Sergej Schoigu für eine vertiefte Zusammenarbeit mit Russland ausgesprochen. Wie nordkoreanische Staatsmedien am Samstag berichteten, wurde ein umfassender Austausch über den Ausbau des strategischen Dialogs sowie über Maßnahmen zur Stärkung der bilateralen Kooperation geführt. Dabei lag der Fokus darauf, die gemeinsamen Sicherheitsinteressen beider Länder zu verteidigen.
Kim sicherte Russland dabei eine weitere Ausweitung der Zusammenarbeit zu. Auf Bildern der nordkoreanischen Medien waren Kim und Schoigu zu sehen, wie sie sich am Ende ihres Treffens herzlich umarmten. Kim wünschte dem russischen Präsidenten Wladimir Putin „gute Gesundheit und Erfolg mit seiner Arbeit“. Das Treffen wurde als „freundlich und vertrauensvoll“ beschrieben.
Bereits im Juni hatten Nordkorea und Russland eine Vereinbarung zur Zusammenarbeit unterzeichnet, die sich auch auf Verteidigungsfragen erstreckt. Nun, so berichtete der russische Sicherheitsrat, gehe es vor allem darum, die Umsetzung des Verteidigungspaktes voranzubringen. Diese neue Kooperation hat international für Unruhe gesorgt, besonders bei den USA und Südkorea.
Washington und Seoul werfen Nordkorea vor, Russland mit Waffen und Munition für den Ukraine-Krieg zu versorgen. Laut Kiew wurde an Angriffsorten in der Ukraine nordkoreanische Munition entdeckt, die von Russland eingesetzt wurde. Pjöngjang hat diese Vorwürfe jedoch als „absurd“ zurückgewiesen.
Sergej Schoigu, ehemals Verteidigungsminister Russlands, wurde im Mai im Rahmen einer Umstrukturierung der Militärführung seines Amtes enthoben und zum Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats ernannt. Bereits Anfang August hatte er Gespräche im Iran geführt, um auch dort die russischen Beziehungen zu stärken.
OZD / ©AFP
OZD-Kommentar:
Die gefährliche Allianz Nordkoreas mit Russland
Die vertiefte Zusammenarbeit zwischen Nordkorea und Russland deutet auf eine neue geopolitische Frontlinie hin. Während Russland im Ukraine-Krieg zunehmend isoliert wird, scheinen Staaten wie Nordkorea als Partner infrage zu kommen. Dies könnte den Konflikt weiter anheizen, insbesondere wenn Nordkorea Russland tatsächlich mit Waffen versorgt. Für den Westen bedeutet dies eine größere Herausforderung, da das Bündnis Nordkorea-Russland auf lange Sicht die Spannungen in der Region verschärfen könnte. Es bleibt abzuwarten, welche Konsequenzen diese Partnerschaft für die globale Sicherheit haben wird.
OZD-Prognose:
In den kommenden Wochen wird die internationale Gemeinschaft den Fokus verstärkt auf die Beziehung zwischen Nordkorea und Russland richten. Es ist zu erwarten, dass westliche Staaten ihre diplomatischen und wirtschaftlichen Druckmittel verstärken, um mögliche Waffenlieferungen von Nordkorea an Russland zu unterbinden. Parallel könnten neue Sanktionen folgen, falls Beweise für eine direkte Unterstützung Nordkoreas im Ukraine-Krieg auftauchen.
Biographien und Erklärungen:
Wer ist Kim Jong Un?
Kim Jong Un ist seit 2011 der oberste Führer Nordkoreas. Er steht an der Spitze eines autoritären Regimes und ist bekannt für seine aggressive Außenpolitik, die Nordkorea zu einem der isoliertesten Länder der Welt gemacht hat. Seine Familie regiert Nordkorea seit den 1950er Jahren.
Wikipedia-Seite: https://de.wikipedia.org/wiki/Kim_Jong_un
Wer ist Sergej Schoigu?
Sergej Schoigu war lange Zeit der Verteidigungsminister Russlands, bis er im Mai von Präsident Putin zum Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats ernannt wurde. Er gilt als enger Vertrauter Putins und spielt weiterhin eine zentrale Rolle in Russlands militärischen und sicherheitspolitischen Angelegenheiten.
Wikipedia-Seite: https://de.wikipedia.org/wiki/Sergei_Schoigu
Was ist der Nationale Sicherheitsrat Russlands?
Der Nationale Sicherheitsrat Russlands ist ein zentrales Organ, das die strategische Sicherheitspolitik des Landes koordiniert. Er setzt sich aus hochrangigen Regierungsvertretern zusammen und wird direkt von Präsident Putin geleitet.
Wikipedia-Seite: https://de.wikipedia.org/wiki/Sicherheitsrat_der_Russischen_Föderation
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Foto: STR / KCNA VIA KNS