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Hochwasser in Mittel- und Osteuropa: Tausende evakuiert, mindestens 18 Tote

Die Hochwasserkatastrophe in Mittel- und Osteuropa hat bisher mindestens 18 Menschenleben gefordert. Trotz sinkender Pegel bleibt die Lage kritisch. In Österreich mussten tausende Menschen evakuiert werden, und Experten warnen nun vor drohenden Erdrutschen.

Trotz nachlassender Regenfälle bleibt die Situation in den Hochwassergebieten in Mittel- und Osteuropa weiterhin angespannt. In Österreich wurden sieben Ortschaften im besonders betroffenen Tullnerfeld evakuiert. Das Rote Kreuz hat in der Messe in Tulln eine Notunterkunft für bis zu 1000 Menschen eingerichtet, berichtete die Nachrichtenagentur APA.

Durch die Überschwemmungen, die infolge tagelanger Starkregenfälle in Österreich, Tschechien, Polen und Rumänien entstanden sind, sind bisher mindestens 18 Menschen ums Leben gekommen. In Österreich wurde am Montagabend ein weiteres Todesopfer in den Fluten entdeckt.

Obwohl die Pegelstände in der Nacht in vielen betroffenen Gebieten gesunken sind, warnte Stephan Pernkopf, stellvertretender Landeshauptmann von Niederösterreich, dass es weiterhin große Schäden im Land gebe. „Auch die Hochwasser-Dämme im unteren Kamptal haben gehalten,“ erklärte Pernkopf am Montag der APA, fügte jedoch hinzu, dass „unglaublich große Schäden im ganzen Land“ verzeichnet werden.

Besonders kritisch blieb die Lage am Dienstag im Tullnerfeld, in St. Pölten und im Pielachtal. „Hier sind die Dämme sehr schwach und teilweise auf kleineren oder größeren Abschnitten gebrochen und müssen mit schwerem Gerät geschützt und saniert werden“, erläuterte Pernkopf.

Meteorologen prognostizieren in den kommenden Tagen keine wesentlichen Niederschläge mehr für Niederösterreich. Dennoch warnen Experten vor möglichen Erdrutschen. Die Überschwemmungen könnten dazu führen, dass Erd- und Gesteinsmassen ins Rutschen geraten und ganze Berghänge gefährlich instabil werden.

OZD / ©AFP


OZD-Kommentar:
Fluten und Erdrutsche: Eine doppelte Gefahr für die Region
Die verheerenden Hochwasserschäden in Österreich und den umliegenden Ländern zeigen die enorme Zerstörungskraft der Natur. Doch während die Pegelstände sinken, steigt die Gefahr von Erdrutschen – eine oft unterschätzte Folge von Hochwasser. Ganze Dörfer könnten durch abrutschende Berghänge bedroht sein, was die Lage noch gefährlicher macht. Die Katastrophe offenbart erneut, wie verletzlich viele Regionen gegenüber extremen Wetterereignissen sind. Die betroffenen Länder müssen nicht nur den Wiederaufbau vorantreiben, sondern auch Präventivmaßnahmen gegen zukünftige Naturkatastrophen verbessern.

OZD-Prognose:
In den kommenden Wochen wird der Fokus der Behörden auf der Stabilisierung der beschädigten Dämme und der Bekämpfung der Erdrutschgefahr liegen. Es ist zu erwarten, dass weitere Evakuierungen in besonders gefährdeten Regionen stattfinden werden. Der Wiederaufbau nach den immensen Schäden dürfte Monate, wenn nicht Jahre dauern.

Biographien und Erklärungen:
Wer ist Stephan Pernkopf?
Stephan Pernkopf ist der stellvertretende Landeshauptmann von Niederösterreich und verantwortlich für Umwelt- und Landwirtschaftsangelegenheiten. Er ist maßgeblich in die Koordination der Katastrophenschutzmaßnahmen während der aktuellen Hochwassersituation involviert. Offizielle Webseite von Niederösterreich.

Was ist das Rote Kreuz?
Das Rote Kreuz ist eine internationale humanitäre Organisation, die in Krisen und Katastrophen Hilfe leistet. In Österreich bietet es Notunterkünfte und Soforthilfe für Menschen, die von Naturkatastrophen betroffen sind. Offizielle Webseite des Österreichischen Roten Kreuzes.

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Foto: Alex HALADA / AFP