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Fed senkt Leitzins drastisch: Was bedeutet das für die US-Wirtschaft?

Kurz vor der US-Präsidentschaftswahl senkt die Fed den Leitzins um 0,5 Prozentpunkte. US-Präsident Biden lobt diesen Schritt als Zeichen wirtschaftlichen Fortschritts, während Kritiker wie Donald Trump Zweifel an der wirtschaftlichen Stabilität äußern.

Wenige Wochen vor der US-Präsidentschaftswahl hat die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) eine historische Entscheidung getroffen: Zum ersten Mal seit Jahren wurde der Leitzins gesenkt, und das gleich um 0,5 Prozentpunkte. Der Zinssatz liegt nun zwischen 4,75 und 5,0 Prozent. Diese Senkung soll die Kreditkosten verringern und die Nachfrage stimulieren.

US-Präsident Joe Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris begrüßten die Maßnahme. „Die Inflation und die Zinssätze sinken, während die Wirtschaft stark bleibt,“ erklärte Biden. „Unsere Politik senkt die Kosten und schafft Arbeitsplätze.“

Auch Fed-Chef Jerome Powell verteidigte den Schritt: „Unsere Wirtschaft ist insgesamt stark und hat in den vergangenen zwei Jahren erhebliche Fortschritte bei der Erreichung unserer Ziele gemacht,“ sagte er. Powell betonte, die Entscheidung sei nicht politisch motiviert: „Unsere Aufgabe ist es, die Wirtschaft im Namen des amerikanischen Volkes zu unterstützen.“

Die Entscheidung fällt inmitten des US-Wahlkampfs. Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump kritisierte die Zinssenkung scharf. „Diese Entscheidung zeigt, dass die Wirtschaft nicht in einem guten Zustand ist,“ erklärte Trump, der die Unabhängigkeit der Fed im Falle eines Wahlsiegs beschneiden will.

Die Zinssenkung ist die erste der Fed seit März 2020, als die Notenbank den Zinssatz wegen der Corona-Pandemie auf fast null Prozent senkte. In den vergangenen Jahren hatte die Fed den Leitzins schrittweise angehoben, um die Inflation zu bekämpfen. Diese lag zuletzt bei 2,5 Prozent, der niedrigste Stand seit mehr als drei Jahren.

Das Mandat der Fed ist es, die Inflation und Arbeitslosigkeit ins Gleichgewicht zu bringen. Eine Leitzinssenkung soll die Wirtschaft ankurbeln, indem Kredite günstiger werden. Die Entscheidung der Fed könnte in den nächsten Monaten jedoch weiterhin stark diskutiert werden.

OZD / ©AFP


Fed-Senkung: Politisches Kalkül oder wirtschaftliche Notwendigkeit?

Die Leitzinssenkung der Fed kommt zu einem strategisch bedeutsamen Zeitpunkt, nur Wochen vor den Wahlen. Während Biden diesen Schritt als Zeichen wirtschaftlicher Stärke feiert, stellt sich die Frage, ob dies nicht auch politische Hintergründe hat. Kritiker wie Donald Trump argumentieren, dass die Zinssenkung die wahre wirtschaftliche Schwäche der USA verdeckt. Der Balanceakt der Fed zwischen Wachstumsanreizen und Inflationskontrolle wird weiterhin im Zentrum der wirtschaftspolitischen Debatte stehen. In den kommenden Wochen könnte die Zinssenkung zu einer kurzfristigen wirtschaftlichen Erholung führen, insbesondere im Konsum- und Kreditbereich. Allerdings bleibt abzuwarten, ob die Fed erneut handeln muss, um Inflation und Wachstum in Einklang zu bringen. Die Auswirkungen der Entscheidung werden auch nach der Präsidentschaftswahl Thema bleiben.


Wer ist Jerome Powell?
Jerome Powell ist seit 2018 Vorsitzender der US-Notenbank Federal Reserve (Fed). Unter seiner Führung hat die Fed wichtige geldpolitische Entscheidungen getroffen, um die US-Wirtschaft während der Corona-Krise zu stabilisieren.
Offizielle Website: Federal Reserve

Was ist die Federal Reserve (Fed)?
Die Federal Reserve, auch bekannt als die US-Notenbank, ist die Zentralbank der Vereinigten Staaten. Sie hat das Mandat, die Inflation zu kontrollieren und die Arbeitslosigkeit auf einem niedrigen Niveau zu halten.
Wikipedia: Federal Reserve

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