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Brandenburg wählt am Sonntag - Woidke will hinschmeißen bei Wahlsieg der AfD - Feigheit?

Zwei Tage vor der Landtagswahl in Brandenburg bekräftigt Ministerpräsident Dietmar Woidke seinen Rückzug bei einem AfD-Wahlsieg. Die Kandidaten geben ihre finalen Statements ab, während die Umfragen ein Kopf-an-Kopf-Rennen zeigen.

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat kurz vor der Landtagswahl bekräftigt, dass er sich im Fall eines Wahlsiegs der AfD zurückziehen werde. "Die Wahl ist auch eine Abstimmung über meine Person und meine Arbeit," sagte er am Freitag im ZDF-"Morgenmagazin". Angesichts der Umfragen, die die AfD seit Wochen vorne sehen, warnte er: "Brandenburg darf keinen 'großen braunen Stempel' bekommen."

Woidke verwies auf die Erfolge der SPD in der Wirtschaft und beim Thema Klimaneutralität. "Brandenburg hat gezeigt, dass Klimaneutralität und Wirtschaft zusammenpassen," betonte er. Doch für wirtschaftlichen Erfolg brauche es Weltoffenheit und Freiheit.

AfD-Spitzenkandidat Hans-Christoph Berndt kritisierte erneut, was er als "Regenbogenkult" bezeichnete: "Dass jeder Fetisch, jede Perversität öffentlich ausgelebt wird – das wollen wir nicht," erklärte er. Zudem verteidigte er Pläne der AfD, Zugewanderten den Zugang zu Volksfesten zu verbieten, und betonte die Notwendigkeit von Zugangsbeschränkungen.

CDU-Spitzenkandidat Jan Redmann hob die Verdienste seiner Partei in der Landesregierung hervor, besonders im Bereich der Sicherheit. "Wir haben die Trendwende geschafft und haben jetzt mehr Polizisten als 2019," sagte er. Er unterstrich auch die Bedeutung des Ausbaus von Bundeswehrstandorten in Brandenburg.

BSW-Spitzenkandidat Robert Crumbach machte den Krieg in der Ukraine zum Thema und betonte, dass die Menschen ein schnelles Ende des Konflikts wollten. "Zwei Drittel der Brandenburger sehen das als wichtiges Thema," erklärte er.

Grünen-Spitzenkandidatin Antje Töpfer kritisierte die neuen Grenzkontrollen und hob die Bedeutung der Integration hervor. Eine flexiblere Kontrolle durch Schleierfahndung sei effektiver.

Sebastian Walter von den Linken betonte, dass Abschiebungen die Probleme im Land nicht lösen würden. "Keine Rentnerin wird einen Cent mehr bekommen, wenn wir alle abschieben," sagte er.

Der Spitzenkandidat der Freien Wähler, Péter Vida, forderte eine bessere Infrastruktur, besonders im Nahverkehr, und kritisierte die mangelhafte Planung der Regierung.

Laut jüngsten Umfragen liegt die AfD mit 28 Prozent knapp vor der SPD mit 27 Prozent. Die CDU kommt auf 14 Prozent, das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) auf 13 Prozent. Die Grünen und Linken drohen mit jeweils knapp über vier Prozent den Einzug in den Landtag zu verpassen.

OZD / ©AFP

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OZD-Kommentar:

Ein Wahlkampf voller Extremszenarien mit Hinschmeiß-Politik

Die Aussagen der Spitzenkandidaten zeigen, wie polarisiert die politische Landschaft in Brandenburg ist. Woidke betont seine Errungenschaften, während Berndt von der AfD extreme Positionen zu gesellschaftlichen Normen einnimmt. Die Frage, ob Brandenburg auf Weltoffenheit setzt oder sich stärker abschottet, spiegelt sich in den Wahlprogrammen wider. Der Aufstieg der AfD und die mögliche Schwächung der Grünen und Linken könnten das politische Gleichgewicht massiv verschieben. Nach der Wahl könnte es zu komplexen Koalitionsverhandlungen kommen, falls die AfD stärkste Kraft wird. Woidkes Rückzug könnte das politische Vakuum vergrößern. Die Debatten um Zuwanderung und Wirtschaft werden wohl weiter an Schärfe zunehmen, während die Bildung einer regierungsfähigen Mehrheit schwierig wird. Eine feige Hinschmeiß-Politik wird wohl die Wähler nicht überzeugen, ganz im Gegenteil!

Biographien und Erklärungen:

Wer ist Dietmar Woidke?
Dietmar Woidke ist seit 2013 Ministerpräsident von Brandenburg und gehört der SPD an. Er hat maßgeblich zur wirtschaftlichen Stabilisierung des Landes beigetragen, steht aber zunehmend unter Druck durch den Aufstieg der AfD.

Was ist die AfD?
Die Alternative für Deutschland (AfD) ist eine rechtspopulistische Partei, die 2013 gegründet wurde. Sie hat sich vor allem durch ihre Ablehnung der Flüchtlingspolitik und der EU hervorgetan und ist seit 2017 im Bundestag vertreten.
Hinweise:
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