Nach einem historischen 374-tägigen Aufenthalt an Bord der Internationalen Raumstation ISS sind die beiden russischen Kosmonauten Oleg Kononenko und Nikolai Tschub sowie die US-Astronautin Tracy Dyson sicher zur Erde zurückgekehrt. Am Montag landete ihre Sojus-Kapsel in der kasachischen Steppe, wie in der Liveübertragung der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos zu sehen war.
"Kononenko und Tschub verbrachten länger im All als jeder andere Raumfahrer zuvor," bestätigte ein Sprecher von Roskosmos. Der 60-jährige Kononenko stellte zudem mit insgesamt 1111 Tagen im Weltraum bei fünf Missionen einen weiteren Rekord auf. Tracy Dyson war erst Ende März zur ISS geflogen und verbrachte rund sechs Monate an Bord der Station.
Die lange Mission der beiden Kosmonauten symbolisiert die fortwährende internationale Zusammenarbeit im Weltraum, auch wenn die politische Lage zwischen Russland und dem Westen angespannt bleibt. Trotz der russischen Offensive in der Ukraine und den damit verbundenen Spannungen bleibt die Raumfahrt eine der wenigen Kooperationen, die zwischen Russland und den USA fortgesetzt wird. Die Sojus-Kapseln sind nach wie vor ein wichtiger Transportweg für Astronauten zwischen der Erde und der ISS.
OZD / ©AFP
OZD-Kommentar:
Rekorde im All trotz irdischer Konflikte
Die Rückkehr von Kononenko und Tschub markiert nicht nur einen Meilenstein in der Geschichte der Weltraumforschung, sondern zeigt auch, dass wissenschaftliche Kooperationen in Zeiten geopolitischer Spannungen fortbestehen können. Die Raumfahrt bleibt ein Beispiel dafür, dass wissenschaftlicher Fortschritt über politischen Konflikten stehen kann. Doch wie lange wird diese Kooperation Bestand haben, wenn die irdischen Konflikte weiter eskalieren?
In den nächsten Monaten könnte die Frage, wie sich die geopolitischen Spannungen auf die internationale Raumfahrt auswirken, weiter in den Vordergrund rücken. Während die ISS-Missionen fortgesetzt werden, könnte die Zusammenarbeit zwischen Russland und dem Westen in anderen wissenschaftlichen Bereichen zunehmend belastet werden.
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Titelbild: © AFP