Ältere Menschen in Deutschland sind zunehmend von Armut bedroht. Fast jeder Fünfte über 65 Jahren ist betroffen, wie aus einer Datenabfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Sabine Zimmermann beim Europäischen Statistikamt Eurostat hervorgeht, die den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (Montagsausgaben) vorliegt.
Im Jahr 2018 waren demnach 3,1 Millionen Menschen ab 65 Jahren in Deutschland von Armut bedroht, das waren 18,2 Prozent der Senioren. 2017 galten 2,8 Millionen Ältere als armutsgefährdet, was einem Anteil von 17 Prozent. entsprach.
Im Jahr 2006 waren es erst 1,9 Millionen beziehungsweise 12,5 Prozent der über 65-Jährigen, deren Einkommen unter der so genannten Armutsgefährdungsschwelle lag.
Menschen gelten als armutsgefährdet, wenn sie im Jahr der Erhebung weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Bevölkerung zur Verfügung haben. Als armutsgefährdet galt ein Alleinstehender in Deutschland im Jahr 2018 laut Eurostat, wenn er über maximal 13.628 Euro verfügte.
"Altersarmut breitet sich zunehmend in Deutschland aus", sagte Zimmermann dem RND. Die gesetzliche Rente müsse dringend gestärkt und armutsfest gemacht werden. Die Linke fordert zudem in der Corona-Krise einen Pandemie-Zuschlag von 200 Euro für alle Rentner, die Grundsicherung im Alter beziehen, da beispielsweise die Tafeln ihr Angebot eingeschränkt haben.
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