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12 Milliarden für Innovation: Breites Bündnis stärkt Start-ups in Deutschland

Ein Bündnis aus Wirtschaft, Politik und der KfW hat die WIN-Initiative ins Leben gerufen, um die Start-up-Finanzierung in Deutschland zu stärken und 12 Milliarden Euro zu investieren.

Auf dem Startup Germany Summit wurde heute eine wichtige Absichtserklärung unterzeichnet: Ein breites Bündnis aus Wirtschaft, Verbänden, Politik und der KfW hat sich im Rahmen der WIN-Initiative („Wachstums- und Innovationskapital für Deutschland“) zur Stärkung des deutschen Start-up-Standorts bekannt. Ziel ist es, die Bedingungen für Wachstums- und Innovationskapital erheblich zu verbessern. Gemeinsam wollen die beteiligten Akteure bis zum Jahr 2030 rund 12 Milliarden Euro in das deutsche Venture-Capital-Ökosystem investieren, um Start-ups und junge Unternehmen zu fördern.

Start-ups und Scale-ups werden zunehmend als treibende Kraft der deutschen Wirtschaft wahrgenommen. Sie sind nicht nur Innovationstreiber, sondern auch potenzielle Arbeitgeber von morgen. Um ihr Wachstum zu sichern, ist ausreichendes Kapital unverzichtbar. „Die WIN-Initiative ist eine richtig gute Nachricht für unsere Startups und den Standort Deutschland. Mit ihr sollen private Investitionen in Wagniskapital, in Startups und in Innovationstechnologien mobilisiert werden,“ betonte Bundeskanzler Olaf Scholz. Die Bundesregierung setzt hier auf die Zusammenarbeit mit der KfW, die eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung der Initiative übernimmt.

Die Bedeutung von Wagniskapital für die Innovationskraft Deutschlands wurde in den letzten Jahren zunehmend deutlich. Das jährliche Dealvolumen im deutschen Markt stieg von 1,5 Milliarden Euro im Jahr 2013 auf ein Rekordhoch von 18,6 Milliarden Euro im Jahr 2021. Trotz dieses Wachstums sank das Volumen jedoch wieder auf 7,1 Milliarden Euro im Jahr 2023, was das Bedürfnis nach verstärkter Förderung aufzeigt. Das WIN-Bündnis will hier gezielt ansetzen und die Rahmenbedingungen weiter verbessern.

„Die Zusagen der Wirtschaft zeigen: Der Investitionswille ist da. Es liegt an uns, die richtigen Rahmenbedingungen zu setzen, damit die Wirtschaftswende kommt,“ erklärte Bundesfinanzminister Christian Lindner. Dabei sei es entscheidend, privates Kapital zu mobilisieren und unnötige bürokratische Hürden abzubauen. Diese Maßnahmen seien dringend nötig, um Deutschland als Innovationsstandort konkurrenzfähig zu halten.

Neben der Bundesregierung und der KfW haben sich zahlreiche Banken, Versicherungen und andere Akteure aus der Finanzwirtschaft sowie führende Unternehmen der WIN-Initiative angeschlossen. „Zum ersten Mal haben sich führende Unternehmen der Finanzwirtschaft, Verbände, die Politik sowie andere Stakeholder zusammengetan, um unter einem Dach gezielt das Ökosystem rund um die Wachstums- und Innovationsfinanzierung zu stärken,“erklärte Stefan Wintels, Vorstandsvorsitzender der KfW. Die KfW werde dabei eine koordinierende Rolle einnehmen und jährlich den Fortschritt der Initiative evaluieren.

Das Maßnahmenpaket umfasst zehn zentrale Handlungsfelder, die das deutsche Venture-Capital-Ökosystem nachhaltig stärken sollen. Neben der Bereitstellung von Wagniskapital sollen Kooperationen zwischen Hochschulen, Investoren und Unternehmen intensiviert und innovative Finanzierungsmodelle entwickelt werden. Zusätzlich plant die Bundesregierung, die Rahmenbedingungen für Börsengänge und Exits zu verbessern. Mit dem Zukunftsfinanzierungsgesetz, das 2023 in Kraft trat, wurden bereits erste Schritte in diese Richtung unternommen.

OZD / Die Bundesregierung


OZD-Kommentar:

Wagniskapital: Motor für Innovation oder Risiko für die Wirtschaft?

Die WIN-Initiative setzt auf ein starkes Netzwerk, um die Start-up-Landschaft in Deutschland nachhaltig zu fördern. Doch die Frage bleibt: Reicht es aus, Kapital bereitzustellen, um den Innovationsstandort langfristig zu stärken? Die Initiative kann nur erfolgreich sein, wenn die Mittel gezielt eingesetzt und Bürokratiehürden abgebaut werden. Dabei muss sichergestellt werden, dass nicht nur Großinvestoren profitieren, sondern auch kleine und mittlere Unternehmen Zugang zu diesen Geldern haben. Ein klares Bekenntnis zur Förderung des Innovationsgeistes ist nötig, um Deutschland im globalen Wettbewerb an der Spitze zu halten.

Biographien und Erklärungen:

Wer ist Olaf Scholz?

Olaf Scholz ist seit 2021 Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Er hat sich in seiner politischen Laufbahn unter anderem stark für die Modernisierung der Wirtschaft und die Förderung von Innovationen eingesetzt.

Offizielle Website: www.bundeskanzler.de

Wer ist Christian Lindner?

Christian Lindner ist seit 2021 Bundesminister der Finanzen und Vorsitzender der Freien Demokratischen Partei (FDP). Als Finanzminister setzt er sich für eine marktwirtschaftliche Ausrichtung und die Förderung von privatem Kapital zur Finanzierung der Wirtschaft ein.

Offizielle Website: www.bundesfinanzministerium.de

Wer ist Robert Habeck?

Dr. Robert Habeck ist seit 2021 Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz und Mitglied der Partei Bündnis 90/Die Grünen. Er setzt sich insbesondere für die ökologische Transformation der Wirtschaft und die Förderung von Start-ups und jungen Unternehmen ein.

Offizielle Website: www.bmwi.de

Was ist die KfW?

Die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) ist eine deutsche Förderbank, die Investitionen in verschiedenen Bereichen der Wirtschaft unterstützt. Sie spielt eine zentrale Rolle bei der Finanzierung von Start-ups und der Bereitstellung von Wagniskapital.

Offizielle Website: www.kfw.de

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Foto: KFW / Die Bundesregierung