Wohngebäudeversicherungen gehören zu den wichtigsten Policen für Hausbesitzer. Sie decken eine Vielzahl von Schäden ab, von Feuer über Leitungswasser bis hin zu Naturkatastrophen. Die Stiftung Warentest hat 182 verschiedene Tarife geprüft, und das Ergebnis ist erfreulich: Mehr als die Hälfte der Angebote bieten sehr guten Schutz.
Dieses Jahr erlebte Süddeutschland schwere Unwetter. Viele Eigenheimbesitzer mussten feststellen, dass sie unzureichend versichert waren. Ganze Häuser wurden zerstört, ohne dass die Versicherung einsprang, um den Schaden zu ersetzen. „Reparatur- oder Wiederaufbau verursachen hohe Kosten und gefährden unter Umständen sogar die Existenz,“warnt Philip Chorzelewski von der Stiftung Warentest. „Wir halten die Wohngebäudeversicherung inklusive Elementarversicherung für unbedingt notwendig und empfehlen, Altverträge regelmäßig auf Leistungslücken zu überprüfen.“
Eine umfassende Wohngebäudeversicherung sollte mindestens vier Bereiche abdecken: Feuerschäden, Schäden durch Leitungswasser, Sturm und Hagel sowie Elementarschäden durch Naturgefahren wie Lawinen, Überschwemmungen oder Erdrutsche. Besonders in Zeiten des Klimawandels, in denen Starkregen und Hochwasser immer häufiger auftreten, ist auch in weniger gefährdeten Gebieten eine Absicherung gegen solche Naturgefahren sinnvoll.
„Verbraucherinnen und Verbraucher sollten darauf achten, dass wichtige Zusatzleistungen wie grobe Fahrlässigkeit mitversichert sind,“ rät Chorzelewski. „Kürzt der Versicherer die Leistung, weil der Schaden grob fahrlässig herbeigeführt wurde, etwa durch eine unbeaufsichtigt brennende Kerze, halten wir den Versicherungsumfang für unzureichend und bewerten den Tarif mit mangelhaft.“
57 der untersuchten Tarife fielen aufgrund unzureichender Konditionen durch. Doch die positive Nachricht: 94 der getesteten Tarife schnitten mit sehr guten Konditionen ab und bieten umfassenden Schutz, der den Anforderungen von Eigenheimbesitzern gerecht wird.
OZD / Stiftung Warentest
OZD-Kommentar:
Warum eine gute Versicherung existenziell ist
Der Klimawandel macht Naturkatastrophen häufiger und unberechenbarer. Besonders Hausbesitzer in gefährdeten Gebieten riskieren ohne ausreichende Absicherung ihr gesamtes Eigentum. Der Test von Stiftung Warentest zeigt, dass viele Tarife solide sind, doch wer grobe Fahrlässigkeit nicht mitversichert hat, steht im Ernstfall oft allein da. Jeder Hausbesitzer sollte seinen Versicherungsschutz regelmäßig überprüfen, um böse Überraschungen zu vermeiden.
OZD-Prognose:
Mit den zunehmenden Extremwetterlagen wird die Nachfrage nach umfassenden Wohngebäudeversicherungen steigen. In den nächsten Wochen könnten weitere Versicherer ihre Tarife anpassen, um Elementarschäden besser abzudecken und neue Kunden zu gewinnen.
Biographien und Erklärungen:
Wer ist Philip Chorzelewski?
Philip Chorzelewski ist Versicherungsexperte bei der Stiftung Warentest. Er hat umfangreiche Erfahrungen in der Bewertung von Versicherungstarifen und setzt sich für einen umfassenden Schutz von Verbrauchern ein.
Was ist die Stiftung Warentest?
Die Stiftung Warentest ist eine unabhängige Verbraucherorganisation in Deutschland, die Produkte und Dienstleistungen testet und bewertet. Sie genießt hohes Ansehen für ihre objektiven Bewertungen und detaillierten Testverfahren.
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