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Bausektor in der Krise: Hochbau-Aufträge im Juli drastisch eingebrochen

Der Bauhauptgewerbe-Sektor leidet unter einem deutlichen Rückgang der Aufträge im Juli 2023. Besonders der Hochbau verzeichnet einen drastischen Einbruch.

Nach einem Anstieg im Juni sanken die Auftragseingänge für das Bauhauptgewerbe im Juli 2023 wieder deutlich. Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte, fiel der Auftragseingang im Vergleich zum Vormonat um 5,9 Prozent. Dieser Rückgang betraf fast ausschließlich den Hochbau, der auch den Wohnungsbau umfasst. Hier gab es einen dramatischen Rückgang der Aufträge um 12,2 Prozent, während der Tiefbau lediglich einen leichten Rückgang von 0,7 Prozent verzeichnete.

Im Jahresvergleich fielen die Auftragseingänge sogar noch deutlicher aus. Verglichen mit Juli 2022 sanken die Aufträge im Bauhauptgewerbe um 9,7 Prozent. Besonders hart traf es dabei den Hochbau, der einen Rückgang von 15,9 Prozent hinnehmen musste. Der Tiefbau verzeichnete hingegen einen moderateren Rückgang von vier Prozent.

Interessanterweise stieg der reale Umsatz im Bauhauptgewerbe im Juli im Vergleich zum Vorjahr um 2,6 Prozent, was hauptsächlich auf den Tiefbau zurückzuführen ist. Im Hochbau hingegen gingen die realen Umsätze weiter zurück.Auch die Zahl der Beschäftigten im Baugewerbe sank im Jahresvergleich um 0,5 Prozent.

Trotz eines kurzfristigen Aufschwungs im Juni zeigt die Bauwirtschaft insgesamt negative Tendenzen. Damals war der Anstieg der Aufträge ebenfalls nur dem Tiefbau zu verdanken, während der Hochbau bereits Schwächen zeigte.

OZD / ©AFP


OZD-Kommentar:

Der Hochbau in der Krise – Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt

Der Rückgang der Aufträge im Hochbau ist alarmierend. Vor allem der Wohnungsbau, der essenziell für die Bewältigung der Wohnraumknappheit ist, leidet unter den dramatisch sinkenden Auftragseingängen. Dieser Trend könnte weitreichende Folgen für den Immobilienmarkt und zukünftige Bauprojekte haben. Insbesondere in städtischen Gebieten, wo der Bedarf an Wohnraum am höchsten ist, könnten Bauvorhaben ins Stocken geraten. Während der Tiefbau stabiler bleibt, spiegelt die Entwicklung im Hochbau größere strukturelle Probleme im Baugewerbe wider, die nicht leicht zu beheben sein werden.

OZD-Prognose:
Sollten die Auftragseingänge im Hochbau weiter zurückgehen, droht eine Verschärfung der Wohnraumknappheit in Deutschland. Gleichzeitig könnten Bauunternehmen gezwungen sein, Arbeitsplätze abzubauen, was den ohnehin schon angespannten Arbeitsmarkt im Baugewerbe zusätzlich belastet.

Erklärungen:

Was ist das Statistische Bundesamt?
Das Statistische Bundesamt (Destatis) ist die zentrale statistische Behörde in Deutschland. Es erhebt, verarbeitet und veröffentlicht statistische Informationen zur Beobachtung und Analyse der wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Entwicklungen in Deutschland. Weitere Informationen finden Sie auf der offiziellen Website: Statistisches Bundesamt.

Hinweise:
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Foto: Kirill Kudryavtsev / AFP