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Macrons Appell: Waffenruhe im Gazastreifen – Kritik an Israel und Hisbollah

Emmanuel Macron fordert bei der UN-Generaldebatte ein sofortiges Ende der Gewalt im Gazastreifen und mahnt Israel, die Eskalation im Libanon zu stoppen. Die humanitäre Lage sei ein „Skandal für die Menschheit“.

Bei der UN-Generaldebatte in New York hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron Israel aufgerufen, die Eskalation im Libanon zu beenden und die Waffen im Gazastreifen schweigen zu lassen. „Es ist zwingend nötig, dass in Gaza eine neue Phase beginnt, dass die Waffen schweigen, dass die humanitären Helfer zurückkehren und dass die Zivilbevölkerung endlich geschützt wird,“ erklärte Macron am Mittwoch vor den Staats- und Regierungschefs der UN-Vollversammlung.

Der französische Präsident verurteilte den Krieg im Gazastreifen, der schon „viel zu lange“ andauere und zu „zehntausenden zivilen palästinensischen Opfern“ geführt habe. Er betonte, dass dieser Konflikt „ohne Rechtfertigung“ sei. Gleichzeitig sprach Macron den „entsetzlichen und beispiellosen Terrorangriff der Hamas gegen Israel am 7. Oktober“ an, der 48 französische Staatsbürger das Leben gekostet habe. „Terrorismus ist inakzeptabel, unabhängig von seinen Ursachen,“ sagte Macron.

Dennoch kritisierte der französische Präsident die israelischen Vergeltungsmaßnahmen, die zu vielen zivilen Opfern führten. Er sprach von einem „Skandal für die Menschheit“ und einer „gefährlichen Quelle des Hasses“, die weiter angefacht werde.

Macron appellierte ebenfalls an Israel, die Eskalation im Libanon zu stoppen, und rief die Hisbollah auf, ihren Beschuss von Zielen in Israel zu beenden. „Israel kann nicht ohne Konsequenzen seine Operationen im Libanon ausweiten,“warnte Macron. Frankreich hatte einen Antrag gestellt, dass der UN-Sicherheitsrat noch am Mittwochabend über die Lage im Libanon berät.

Ein Treffen Macrons mit US-Präsident Joe Biden war ebenfalls geplant, bevor der französische Präsident seine Reise nach Kanada fortsetzen wollte. Die gefährliche Zuspitzung im Libanon und der Ukraine-Krieg stehen im Mittelpunkt der einwöchigen UN-Generaldebatte, bei der Staats- und Regierungschefs aus mehr als 100 Ländern teilnehmen.

OZD / ©AFP


OZD-Kommentar:

Der schmale Grat der Diplomatie

Macrons klare Worte zeigen, wie angespannt die Situation im Nahen Osten derzeit ist. Seine Mahnung, die Eskalation im Libanon zu beenden, und seine Forderung nach einer Waffenruhe in Gaza spiegeln die dringende Notwendigkeit wider, humanitäre Katastrophen zu verhindern. Doch trotz seiner diplomatischen Bemühungen steht die Frage im Raum, ob Israel und die Hisbollah bereit sind, diese Botschaft zu hören. Solange keine ernsthaften Friedensgespräche stattfinden, bleibt die Region eine tickende Zeitbombe.

OZD-Prognose:

In den kommenden Wochen dürfte der internationale Druck auf Israel und die Hisbollah zunehmen, insbesondere durch europäische und arabische Vermittlungsversuche. Es ist zu erwarten, dass der UN-Sicherheitsrat verstärkt an einer Waffenruhe arbeitet, während die humanitäre Lage in Gaza weiterhin kritisch bleibt.

Biographien und Erklärungen:

Wer ist Emmanuel Macron?

Emmanuel Macron ist seit 2017 Präsident der Französischen Republik. Er verfolgt eine progressive Innenpolitik und engagiert sich auf internationaler Ebene für diplomatische Lösungen in globalen Konflikten. Macron hat sich stets für die europäische Einigung und multilaterale Diplomatie eingesetzt.

Offizielle Website: elysee.fr

Was ist die UN-Generalversammlung?

Die UN-Generalversammlung ist eines der sechs Hauptorgane der Vereinten Nationen. Sie besteht aus allen 193 Mitgliedstaaten und bietet eine Plattform für Diskussionen über internationale Fragen, einschließlich Frieden, Sicherheit und humanitäre Themen.

Wikipedia: UN-Generalversammlung

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Foto:  Timothy A. Clary / AFP