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944 Millionen Euro Ersparnis: Neuer Gesetzesbeschluss entlastet die deutsche Wirtschaft

Der Bundestag hat mit dem neuen Bürokratieentlastungsgesetz bedeutende Erleichterungen für Unternehmen beschlossen. Von verkürzten Aufbewahrungsfristen bis zu digitalisierten Steuerbescheiden – die Wirtschaft atmet auf.

Der Bundestag hat am Donnerstag umfangreiche Maßnahmen zum Bürokratieabbau beschlossen. Mit dem vierten Bürokratieentlastungsgesetz sollen die Wirtschaft und Verwaltung jährlich um rund 944 Millionen Euro entlastet werden. Eine breite Mehrheit der Koalitionsfraktionen sowie die Abgeordneten der Union stimmten für den Entwurf. Während Linke und BSW das Gesetz ablehnten, enthielt sich die AfD.

Ziel des Gesetzes ist es, den bürokratischen Aufwand für Unternehmen zu reduzieren. So sollen die Aufbewahrungsfristen von Buchungsbelegen verkürzt werden, was die Dokumentationspflichten erheblich verringert. Zudem wird die Meldepflicht bei Hotelübernachtungen für deutsche Staatsangehörige abgeschafft. „Wir wollen Wirtschaft und Verwaltung endlich von unnötigem Papierkram befreien,“ erklärte Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) am Donnerstag.

Erleichterungen gibt es auch für Steuerberater. Zukünftig dürfen sie Steuerbescheide digital bereitstellen, ohne dass die Empfänger ausdrücklich zustimmen müssen. Stattdessen gilt eine Widerspruchslösung, was den Versand von Millionen Briefen überflüssig machen könnte. „116 Millionen Briefe können damit jährlich eingespart werden,“ betonte Buschmann.

Das Gesetz bringt außerdem Entlastungen im Aktienrecht, in Personalverwaltungen und bei der Leiharbeit mit sich. Unternehmen werden von administrativen Hürden befreit, was den betrieblichen Alltag deutlich erleichtern soll.

OZD / ©AFP


OZD-Kommentar:

Weniger Bürokratie – ein Segen für die Wirtschaft?

Das neue Bürokratieentlastungsgesetz verspricht viele Erleichterungen für Unternehmen. Weniger Papierkram, schnellere Abläufe und eine Entlastung von rund einer Milliarde Euro jährlich klingen vielversprechend. Doch ob diese Maßnahmen langfristig greifen, bleibt abzuwarten. Gerade im europäischen Kontext ist Deutschland weiterhin an zahlreiche Regularien gebunden, die von der EU vorgegeben werden. Der nächste Schritt muss daher eine konsequente Überprüfung der europäischen Bürokratiehürden sein. Nur so kann der Verwaltungsaufwand wirklich nachhaltig reduziert werden.

OZD-Prognose:

Das Bürokratieentlastungsgesetz wird in den kommenden Jahren spürbare Auswirkungen auf Unternehmen haben. Die Erleichterungen könnten zu einem effizienteren Betriebsablauf führen und insbesondere kleinere Unternehmen entlasten. Gleichzeitig bleibt abzuwarten, ob die angekündigten Folgegesetze weitere Bürokratiehürden abbauen werden.

Biographien und Erklärungen:

Wer ist Marco Buschmann?
Marco Buschmann ist seit 2021 Bundesminister der Justiz und gehört der FDP an. Zuvor war er Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion. Buschmann setzt sich besonders für den Abbau von Bürokratie und die Stärkung des Rechtsstaats ein.

Offizielle Website: bmj.de

Was ist das Bürokratieentlastungsgesetz?
Das Bürokratieentlastungsgesetz ist ein gesetzliches Maßnahmenpaket, das die administrative und bürokratische Last für Unternehmen und Verwaltungen verringern soll. Es ist Teil der fortlaufenden Bemühungen der Bundesregierung, die Wirtschaft zu entlasten und effizientere Verwaltungsstrukturen zu schaffen.

Wikipedia: Bürokratieabbau

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Foto: Ralf Hirschberger / AFP