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Zensus 2022: Mehr Hundertjährige denn je – 59 % leben weiterhin zu Hause

Am 15. Mai 2022 lebten fast 17.000 Hundertjährige in Deutschland. Beeindruckende 59 % von ihnen residieren noch in ihren eigenen vier Wänden. Ein erstaunlicher Einblick in das Altern in Deutschland.

Am 15. Mai 2022 zählte Deutschland knapp 16.800 Menschen, die 100 Jahre oder älter waren. Beeindruckende 59 % dieser Hundertjährigen lebten in privaten Haushalten – ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Zensus 2011, als der Anteil bei 49 % lag. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtet, zeigt dies, dass die älteste Generation Deutschlands häufiger in ihrem eigenen Zuhause lebt als früher.

Von den rund 9.800 Hundertjährigen, die in privaten Haushalten leben, wohnten 46 % in ihrem selbst genutzten Eigentum und 54 % in Mietwohnungen. Dabei führten 67 % von ihnen einen Singlehaushalt, während 16 % in Zweipersonenhaushalten lebten. Die übrigen Hundertjährigen wohnten in Drei- oder Mehrpersonenhaushalten. Im Gegensatz dazu waren 7.000 Menschen (42 %) dieser Altersgruppe in Gemeinschaftsunterkünften, wie Alten- und Pflegeheimen, untergebracht.

„Der Anstieg der Hundertjährigen ist ein Zeichen für verbesserte Lebensumstände und den medizinischen Fortschritt in Deutschland,“ so ein Sprecher des Statistischen Bundesamts. Tatsächlich zeigt der Vergleich mit 2011 einen Anstieg um 25 %, was auf die fortschreitende Verbesserung von Wohlstand und Gesundheit in der deutschen Gesellschaft hindeutet.

Ein weiteres bemerkenswertes Ergebnis des Zensus ist, dass rund 85 % der mindestens Hundertjährigen Frauen sind. Zwar sank dieser Anteil leicht von 88 % im Jahr 2011, doch dominieren Frauen weiterhin in dieser Altersgruppe.

Interessanterweise leben mehr als ein Drittel (36 %) der Hundertjährigen in Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern. Besonders hervorzuheben ist Würzburg, wo 4,6 Menschen pro 10.000 Einwohner diese Altersgrenze überschritten haben.

Obwohl viele dieser Hundertjährigen früher in einer Partnerschaft lebten, sind heute die meisten verwitwet (84 %). Nur 4 % sind noch verheiratet, und weitere 4 % haben ihre Ehe oder eingetragene Partnerschaft durch Scheidung oder Aufhebung verloren.

OZD / Statistisches Bundesamt


OZD-Kommentar:

Langlebigkeit als Herausforderung und Chance

Die steigende Anzahl Hundertjähriger ist ein eindrucksvolles Zeugnis für die Fortschritte in Medizin und Lebensstandard. Doch sie stellt auch eine Herausforderung für die Gesellschaft dar. Die Pflege und Betreuung dieser Menschen, die häufig noch im eigenen Zuhause leben, erfordert neue Konzepte und Ansätze. Während die Mehrheit der Hundertjährigen erstaunlich selbstständig bleibt, erhöht dies den Druck auf den Wohnungsmarkt und den Bedarf an altersgerechten Wohnlösungen. Die Frage, wie die Gesellschaft mit dieser Entwicklung umgeht, wird in den kommenden Jahren entscheidend sein.

Biographien und Erklärungen:

Wer ist das Statistische Bundesamt (Destatis)?

Das Statistische Bundesamt ist die zentrale Behörde für amtliche Statistik in Deutschland. Es erhebt, verarbeitet und veröffentlicht statistische Daten zu einer Vielzahl von Themen, darunter Bevölkerungszahlen, Wirtschaft und soziale Entwicklungen. Mehr Informationen finden Sie auf der offiziellen Website des Statistischen Bundesamtes: www.destatis.de.

Was ist der Zensus?

Der Zensus ist eine statistische Erhebung, die dazu dient, detaillierte Informationen über die Bevölkerung, Haushalte und Wohnungen in einem Land zu erfassen. Der Zensus 2022 basiert auf einem registergestützten Verfahren, das weitgehend auf bestehenden Verwaltungsdaten wie den Melderegistern aufbaut. Mehr Informationen finden Sie auf der offiziellen Zensus-Website: www.zensus2022.de.

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