Eine alarmierende Enthüllung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zeigt, dass die Luftverschmutzung in mehreren europäischen Staaten weitaus schlimmer ist, als offiziell dargestellt. Über 300 Luftqualitätsmessungen der DUH aus den Jahren 2022 bis 2024 decken auf, dass in Bulgarien, Ungarn, Tschechien, der Slowakei, Kosovo und Rumänien die offiziellen Daten zur Stickstoffdioxid-Belastung (NO2) massiv verfälscht sind.
Laut europäischem Recht müssen Luftqualitätsmessungen an den Orten mit der höchsten Belastung stattfinden. Doch die DUH-Messungen an 64 Standorten zeigen, dass die staatlichen Messstationen häufig an weniger belasteten Orten aufgestellt wurden, wodurch die wahre Luftverschmutzung verschleiert wird. An 55 dieser Orte wurden NO2-Werte ermittelt, die den von der EU vorgegebenen Jahresmittelgrenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter deutlich überschritten.
„Die Behörden verschleiern das Ausmaß der Luftverschmutzung, und die Menschen in Osteuropa leiden darunter,“ kritisiert Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH. Besonders gravierend sei die Verlagerung des Problems durch den Export manipulierter Diesel-Fahrzeuge, die eigentlich auf Kosten der Hersteller nachgerüstet werden müssten, um die gesundheitsschädlichen Emissionen zu reduzieren.
Der Dieselabgasskandal wirkt nach: Während in Deutschland Maßnahmen getroffen wurden, um die Stickoxid-Belastung zu senken, landen viele dieser Fahrzeuge als Gebrauchtwagen in osteuropäischen Ländern, wo sie weiterhin die Luftqualität stark beeinträchtigen. „Statt das Problem schmutziger Diesel zu lösen, verschiebt der Minister es einfach in unsere Nachbarländer,“ so Resch weiter. Die DUH fordert daher eine sofortige Nachrüstung der betroffenen Fahrzeuge und eine unabhängige Überprüfung aller Messstationen in Europa, um die Manipulation der Daten zu verhindern.
Die gesundheitlichen Auswirkungen sind verheerend: Laut DUH sterben jährlich mehr als 142.000 Menschen in der EU vorzeitig aufgrund der Belastung durch Stickstoffdioxid.
OZD / Deutsche Umwelthilfe e.V.
OZD-Kommentar:
Ein schmutziges Geschäft auf Kosten der Gesundheit
Die Enthüllungen der Deutschen Umwelthilfe werfen ein schockierendes Licht auf die systematische Verschleierung der Luftverschmutzung in Osteuropa. Der Export schmutziger Diesel-Fahrzeuge und die manipulierten Messungen zeigen eine doppelte Ungerechtigkeit: Während westliche Länder wie Deutschland versuchen, ihre Luft sauber zu halten, werden die Abgasschleudern einfach ins Ausland verfrachtet – zum Nachteil der dortigen Bevölkerung. Diese Praxis, verbunden mit mangelhafter staatlicher Kontrolle, führt zu schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen, die nicht länger ignoriert werden dürfen.
OZD-Prognose:
In den nächsten Wochen und Monaten könnte der Druck auf die betroffenen Länder steigen, die Messmethoden zu überarbeiten und unabhängige Kontrollen zuzulassen. Es ist wahrscheinlich, dass sowohl EU-Institutionen als auch Umweltorganisationen verstärkt auf eine einheitliche Umsetzung der Messvorschriften drängen werden. Auch die Diskussion um strengere Vorschriften für Dieselfahrzeuge in Osteuropa dürfte sich verschärfen.
Biographien und Erklärungen:
Wer ist Jürgen Resch?
Jürgen Resch ist Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH), einer der führenden Umwelt- und Verbraucherschutzorganisationen in Deutschland. Er setzt sich seit Jahrzehnten für strengere Umweltauflagen und den Schutz der Gesundheit durch saubere Luft ein. Mehr Informationen finden Sie auf der offiziellen Website der DUH: www.duh.de.
Was ist die Deutsche Umwelthilfe (DUH)?
Die Deutsche Umwelthilfe ist eine gemeinnützige Organisation, die sich für den Schutz der Umwelt, den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen und eine nachhaltige Entwicklung einsetzt. Sie engagiert sich besonders in den Bereichen Energie, Verkehr, Luftqualität und Klimaschutz. Weitere Informationen finden Sie auf der Wikipedia-Seite: https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Umwelthilfe.
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