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Pharmagesetz: Chance für Innovation oder Kostenfalle für Patienten?

Grünes Licht für neues Arzneimittelgesetz: Kritik von Krankenkassen an Geheimpreisen

Das neue Gesetz zur Vereinfachung der Arzneimittelherstellung in Deutschland ist beschlossen. Während die Regierung von einer Stärkung des Pharmastandorts spricht, warnt die AOK vor steigenden Kosten für Patienten durch die eingeführten Geheimpreise zwischen Pharmaindustrie und Krankenkassen.

OZD / ©AFP

OZD-Kommentar:

Ein zweischneidiges Schwert für den Pharmastandort Deutschland?

Das neue Gesetz zur Entwicklung und Herstellung von Arzneimitteln könnte Deutschland als Forschungsstandort stärken – das ist unbestritten. Die beschleunigten Zulassungsverfahren und vereinfachten klinischen Prüfungen könnten Innovationen, etwa in der Krebs- und Alzheimerforschung, voranbringen. Doch die Entscheidung, Preisverhandlungen künftig geheim zu führen, birgt erhebliche Risiken.

Die Regierung erhofft sich sinkende Medikamentenpreise, doch gerade die AOK warnt, dass diese Geheimverhandlungen eher zu einer weiteren Erhöhung der Arzneimittelausgaben führen könnten. Wenn Transparenz fehlt, könnten Pharmaunternehmen versuchen, höhere Preise durchzusetzen, die am Ende Patienten und Krankenkassen belasten.

Es bleibt abzuwarten, ob die erhoffte Kostendämpfung tatsächlich eintritt oder ob die Ausgaben für Arzneimittel weiter explodieren. Sollte Letzteres der Fall sein, könnte das Gesetz, das eigentlich zur Stärkung der Biotechnologie gedacht ist, für viele Patienten zur Kostenfalle werden.


Biographien und Erklärungen:

Wer ist Karl Lauterbach?
Karl Lauterbach ist seit Dezember 2021 Bundesgesundheitsminister. Der SPD-Politiker und Gesundheitsexperte ist bekannt für seine Forderungen nach Reformen im deutschen Gesundheitssystem.

Was ist der Bundesrat?
Der Bundesrat ist ein Verfassungsorgan der Bundesrepublik Deutschland, in dem die Länder durch ihre Vertreter an der Gesetzgebung des Bundes mitwirken. Offizielle Informationen dazu gibt es auf der Bundesrat Webseite.

Hinweise:

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