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Lachgas als Partydroge: Alarmierende Zunahme von Vergiftungen in Norddeutschland

Immer mehr Jugendliche in Norddeutschland missbrauchen Lachgas als Partydroge. Das Giftinformationszentrum registriert eine deutliche Zunahme von Anfragen zu Vergiftungen – mit teils gravierenden Folgen wie Nervenschäden und Lähmungen.

Vergiftungen durch Lachgas nehmen in Deutschland rasant zu. Besonders in Norddeutschland verzeichnet das Giftinformationszentrum-Nord (GIZ-Nord) der Universitätsmedizin Göttingen einen starken Anstieg bei Anfragen zu gesundheitlichen Problemen durch den Missbrauch von Lachgas. Laut den Angaben des Zentrums gab es im Jahr 2023 insgesamt 19 Anrufe aufgrund von Lachgasvergiftungen – ein erheblicher Anstieg im Vergleich zu den zwei bis drei Anrufen pro Jahr bis 2022.

Das Jahr 2024 übertrifft diese Zahl bereits deutlich: Bis August wurden schon 27 Anrufe verzeichnet. Besonders alarmierend ist, dass neben einer höheren Zahl an Fällen auch die Schwere der Vergiftungen zunimmt. Das GIZ-Nord berichtete von Fällen, in denen Patientinnen und Patienten nach der Inhalation von Lachgas bewusstlos wurden. Chronischer Missbrauch kann sogar zu Nervenschäden und Lähmungen führen.

Lachgas, das in Deutschland legal ist und oft in Heliumluftballons bei Partys verwendet wird, findet vor allem bei Jugendlichen immer häufiger als Partydroge Verwendung. "Lachgas scheint bei Jugendlichen immer mehr Einzug zu halten", warnte ein Sprecher des GIZ-Nord. Die gesundheitlichen Folgen reichen von Übelkeit bis zu schweren neurologischen Schäden.

Die einfache Verfügbarkeit und die oft unterschätzten Risiken machen Lachgas zu einer gefährlichen Droge. Zwar wird das Gas regulär in medizinischen und industriellen Bereichen verwendet, doch durch den Missbrauch entsteht eine völlig neue Gefährdungslage.

OZD / ©AFP

OZD-Kommentar:
Lachgas - eine unterschätzte Gefahr?
Die steigende Zahl von Lachgasvergiftungen zeigt, wie schnell sich eine vermeintlich harmlose Substanz zu einer ernsten Gesundheitsgefahr entwickeln kann. Besonders Jugendliche unterschätzen das Risiko – die legale Verfügbarkeit macht es schwer, die Gefahren ernst zu nehmen. Doch die gesundheitlichen Folgen sind alarmierend: Bewusstlosigkeit, Nervenschäden und sogar Lähmungen. Es wird dringend Zeit, dass die Behörden Maßnahmen ergreifen, um Aufklärung zu leisten und den Missbrauch einzudämmen. Die Frage bleibt: Wie lange wird die Politik noch zusehen, bevor strengere Regulierungen folgen? In den kommenden Monaten könnte eine Debatte über die Einschränkung der Verfügbarkeit von Lachgas in Deutschland aufkommen.

Biographien und Erklärungen:
Was ist das GIZ-Nord?
Das Giftinformationszentrum-Nord (GIZ-Nord) an der Universitätsmedizin Göttingen ist eine Beratungsstelle für akute Vergiftungen. Es bietet rund um die Uhr Beratung bei Vergiftungsunfällen und steht in Kontakt mit medizinischen Einrichtungen. Offizielle Webseite: GIZ-Nord

Hinweise:

Alle Angaben ohne Gewähr.