Die US-Ratingagentur Moody's hat Israels Kreditwürdigkeit erneut herabgestuft, da der anhaltende Krieg im Gazastreifen und der zunehmende Konflikt mit der Hisbollah-Miliz im Libanon das geopolitische Risiko des Landes auf ein „sehr hohes Niveau“ gebracht haben. Moody's setzte das Rating von Israel um zwei Stufen auf Baa1 herab, nachdem es bereits im Februar von A1 auf A2 gesenkt worden war.
„Der Hauptgrund für die Herabstufung ist das unserer Ansicht nach deutlich verschärfte geopolitische Risiko, das ein sehr hohes Niveau erreicht hat“, erklärte Moody's am Freitagabend (Ortszeit). Zu den Risiken zählen neben dem Gazastreifen-Krieg die zunehmenden Spannungen an weiteren Schauplätzen, insbesondere im Libanon.
Israel ist in eine immer komplexer werdende Konfliktsituation verwickelt, die nicht nur die militärische, sondern auch die wirtschaftliche Stabilität des Landes gefährdet. „Es gibt keine Aussicht auf eine Ausstiegsstrategie aus dem militärischen Konflikt, die ein gewisses Maß an Gewissheit und Sicherheit wiederherstellen würde, von dem die Wirtschaft und geschäftliche Investitionen letztendlich abhängen“, hieß es weiter in der Mitteilung von Moody's.
Die Ratingagentur betont, dass die geopolitischen Risiken mittel- und langfristige Auswirkungen auf die wirtschaftliche Stabilität und damit die Kreditwürdigkeit des Landes haben werden. Israel befindet sich in einem wirtschaftlichen Dilemma, da die Unsicherheiten des anhaltenden Krieges potenzielle Investoren abschrecken könnten.
Neben Moody's hatten auch die Ratingagenturen Fitch und S&P Israels Kreditwürdigkeit in den letzten Monaten wegen des eskalierenden Konflikts herabgestuft. Die wirtschaftlichen und politischen Aussichten für Israel bleiben damit äußerst ungewiss.
OZD / ©AFP
OZD-Kommentar:
Die gefährlichen Folgen der Eskalation für Israels Wirtschaft
Die
erneute Herabstufung der Kreditwürdigkeit Israels ist ein deutlicher
Warnschuss inmitten des eskalierenden Konflikts im Nahen Osten. Moody's
Entscheidung zeigt, wie gravierend sich geopolitische Instabilitäten auf
die wirtschaftliche Zukunft des Landes auswirken können. Die Ausweitung
der Kämpfe mit der Hisbollah und die fehlende Aussicht auf eine
friedliche Lösung im Gazastreifen treiben nicht nur das militärische
Risiko in die Höhe, sondern lähmen auch die wirtschaftliche Entwicklung
Israels. Potenzielle Investoren könnten sich zurückziehen, und das
Vertrauen in die wirtschaftliche Stabilität Israels ist bereits schwer
erschüttert.
Die kommenden Wochen werden zeigen, ob es der israelischen Regierung gelingt, die Konflikte zu deeskalieren und gleichzeitig internationale Partner zu gewinnen, um Investitionen zu sichern. Andernfalls droht Israel, in einen Teufelskreis aus militärischer Eskalation und wirtschaftlicher Abwertung zu geraten.
Biographien und Erklärungen:
Was ist Moody's?
Moody's
ist eine der weltweit führenden Ratingagenturen und bewertet die
Kreditwürdigkeit von Staaten und Unternehmen. Ihre Analysen sind für
Investoren entscheidend, da sie über die Sicherheit von Investitionen
Auskunft geben. Offizielle Webseite: Moody's
Was ist die Hisbollah?
Die
Hisbollah ist eine schiitische, pro-iranische Miliz und politische
Partei im Libanon, die maßgeblich an den Konflikten im Nahen Osten
beteiligt ist. Sie wird von vielen westlichen Ländern als terroristische
Organisation eingestuft. Offizielle Webseite: Hisbollah - Wikipedia
Hinweise:
Alle Angaben ohne Gewähr.