Michigans Gouverneurin Gretchen Whitmer, die als Vizepräsidentin-Kandidatin des designierten US-Präsidentschaftskandidaten Joe Biden gehandelt wird, hat die gegen ihn erhobene Anschuldigungen eines sexuellen Übergriffs als unglaubwürdig zurückgewiesen. "Wir müssen uns die Geschichte von jeder Frau anhören" und sie danach kritisch prüfen, sagte Whitmer am Sonntag dem Sender CNN. Im Falle der Anschuldigungen von Tara Reade gegen den designierten US-Präsidentschaftskandidaten Biden habe sie dies getan und sei nicht überzeugt von deren Darstellung.
Reades Vorwürfe stimmten "nicht mit dem Joe Biden überein, den ich kenne", sagte Whitmer. "Ja, ich glaube Joe und ich unterstütze Joe Biden." Die 48-jähgrige Whitmer war nach eigener Aussage als Studentin selbst Opfer eines sexuellen Übergriffs geworden.
Reade wirft Ex-Senator Biden vor, sie vor 27 Jahren in einem Flur des US-Kongresses massiv bedrängt zu haben. Er soll sie an die Wand gedrückt, ihr unter die Unterwäsche und in ihr Geschlecht gegriffen haben. Nach längerem Schweigen wies Biden die Anschuldigung am Freitag als unwahr zurück. "Das ist nie passiert", sagte der 77-jährige Demokrat.
Zwar ist der Fall juristisch gesehen verjährt; dennoch sind die Vorwürfe eine schwere Hypothek für Biden und könnten ihm im Wahlkampf schwer schaden. Der Mitte-Politiker hat das Rennen der Demokraten um die Präsidentschaftskandidatur de facto für sich entschieden. Er soll bei einem für August geplanten Parteitag offiziell nominiert werden und bei der Präsidentschaftswahl am 3. November Amtsinhaber Trump herausfordern.
yb
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