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Neue Betrugsmasche: Wie Cyberkriminelle Beerdigungen für ihre Angriffe nutzen

Cyberkriminelle nutzen Beerdigungsposts auf Facebook, um ahnungslose Trauernde mit Fake-Spendenaufrufen und Live-Stream-Betrug zu täuschen. Erfahren Sie, wie Sie sich schützen können.

Cyberkriminelle missbrauchen Facebook-Posts über Beerdigungen

Eine neue Masche von Cyberkriminellen verbreitet sich derzeit in Großbritannien: Betrüger suchen gezielt nach Facebook-Posts über Beerdigungen. Sobald ein Bestattungsunternehmen eine offizielle Nachricht zum Verstorbenen veröffentlicht, platzieren die Kriminellen direkt darunter Kommentare. Diese sind oft mit persönlichen Daten und Fotos des Verstorbenen versehen, um die Glaubwürdigkeit zu erhöhen.

Die Kommentare variieren: In einem Fall wird zu Spenden für die Hinterbliebenen aufgerufen, in einem anderen wird Freunden und Verwandten ein Live-Stream der Trauerfeier angeboten. Gemeinsam haben die betrügerischen Nachrichten jedoch eines – am Ende werden die Leser aufgefordert, den Kommentar zu teilen, wodurch ihre privaten Kontakte ebenfalls auf die gefährlichen Links aufmerksam gemacht werden.

"Klickt ein Opfer auf diesen, wird es über mehrere Fake-Webseiten zu einer Fake-Streaming-Webseite weitergeleitet, auf der es sich für einen Zugang zum Live-Stream anmelden muss," erklärt Dr. Martin J. Krämer, Security Awareness Advocate bei KnowBe4. "Anschließend wird es aufgefordert, die Daten seiner Kreditkarte einzugeben."

Die Kriminellen bieten eine dreitägige kostenlose Probemitgliedschaft an, die angeblich neben dem Live-Stream auch den Zugang zu sämtlichen Filmen auf der Seite umfasst. Doch im Kleingedruckten lauert die böse Überraschung: Eine sogenannte "Zweitmitgliedschaft" wird automatisch aktiviert, was die Kosten erheblich in die Höhe treibt.

Der Betrug ist geschickt auf die emotional verletzliche Situation der Hinterbliebenen und deren Freunde abgestimmt. Die Täter nutzen das Vertrauen, das Menschen in solche Trauerfeiern und Beerdigungsankündigungen setzen, skrupellos aus.

OZD / KnowBe4

OZD-Kommentar:
Beerdigungen als neue Zielscheibe der Cyberkriminalität
Diese neue Masche zeigt die erschreckende Kreativität von Cyberkriminellen. Sie nutzen die verletzliche Situation von Trauernden gezielt aus und erschaffen ein perfides System, das nicht nur den emotionalen Schmerz verstärkt, sondern auch finanziellen Schaden verursacht. Diese Betrugsform ist besonders heimtückisch, weil sie die Trauer von Menschen ausnutzt und den Opfern das Gefühl gibt, sie täten etwas Gutes, indem sie spenden oder einen Live-Stream teilen. Es ist von zentraler Bedeutung, dass Social-Media-Plattformen wie Facebook schneller reagieren und derartige Betrugsfälle konsequenter unterbinden.

OZD-Prognose:
Es ist zu erwarten, dass diese Betrugsmasche weiter an Komplexität zunimmt und sich auch in andere Länder ausbreitet. Es wird daher wichtig sein, sowohl auf Social-Media-Plattformen als auch in der Öffentlichkeit mehr Aufklärung zu betreiben, um Menschen vor diesen perfiden Betrugsversuchen zu schützen. Behörden und Sicherheitsorganisationen werden verstärkt gegen solche Täter vorgehen müssen.

Biographien und Erklärungen:
Wer ist Dr. Martin J. Krämer?
Dr. Martin J. Krämer ist Security Awareness Advocate bei KnowBe4, einem Unternehmen, das sich auf Cybersicherheit spezialisiert hat. Er beschäftigt sich mit der Aufklärung von Unternehmen und Privatpersonen zu Cyberkriminalität und entwickelt Präventionsmaßnahmen.

Website von KnowBe4

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