Nach dem iranischen Raketenangriff auf Israel sind laut US-Präsident Joe Biden Gespräche über eine mögliche Reaktion im Gange. Wie genau eine Antwort auf den Beschuss aussehen könnte, sei "im Moment aktiv diskutiert. Das bleibt abzuwarten", sagte Biden am Dienstag gegenüber Journalisten im Weißen Haus. Er betonte, dass sein Team während des Angriffs in ständigem Kontakt mit dem Stab des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu gestanden habe und dass er bald direkt mit Netanjahu sprechen werde.
"Ich werde mit ihm sprechen, und meine Botschaft wird davon abhängen, was wir letztendlich als notwendig erachten," fügte Biden hinzu.
Der Präsident bezeichnete den iranischen Angriff als gescheitert und versicherte Israel die volle Unterstützung der Vereinigten Staaten. "Der Angriff scheint vereitelt worden und unwirksam gewesen zu sein, und das ist ein Beweis für die militärischen Fähigkeiten Israels und der US-Armee," erklärte Biden. "Die Vereinigten Staaten stehen voll und ganz hinter Israel."
Auch US-Außenminister Antony Blinken verurteilte den iranischen Angriff als "inakzeptabel" und forderte die internationale Gemeinschaft auf, die Attacke ebenfalls scharf zu verurteilen.
US-Vizepräsidentin Kamala Harris, die auch als Präsidentschaftskandidatin der Demokraten antritt, unterstrich ihre Unterstützung für Israel und betonte ihren "unerschütterlichen Einsatz" für die Sicherheit des Landes. "Ich werde immer sicherstellen, dass Israel die Fähigkeit hat, sich gegen den Iran und vom Iran unterstützte terroristische Milizen zu verteidigen," sagte sie mit Blick auf Verbündete des Irans wie die schiitische Hisbollah-Miliz im Libanon.
Der Iran hatte am Dienstagabend nach Angaben der israelischen Armee rund 180 Raketen auf Israel abgefeuert. Dies waren mehr als doppelt so viele wie beim letzten Angriff im April. Eine große Anzahl dieser Raketen wurde abgefangen, teilte das israelische Militär mit. Präsident Biden wies die US-Armee an, Israel bei der Abwehr der Raketen zu unterstützen und iranische Geschosse abzuschießen. Am späten Dienstagabend erklärte die israelische Armee schließlich, dass die unmittelbare Gefahr durch den Iran "im Moment" gebannt sei.
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OZD-Kommentar:
Wachsende Spannungen zwischen Iran und Israel: Eine gefährliche Entwicklung
Die jüngsten Ereignisse verdeutlichen einmal mehr die explosiven Spannungen zwischen dem Iran und Israel. Der Raketenangriff des Irans zeigt eine wachsende Aggression, während die enge Zusammenarbeit zwischen den USA und Israel auf eine mögliche Eskalation hindeutet. Während der Angriff dieses Mal weitgehend vereitelt werden konnte, bleibt die Bedrohung bestehen. Der Iran verfolgt weiterhin eine aggressive Außenpolitik, und die Reaktionen der USA und Israels könnten die Spannungen weiter verschärfen. Eine diplomatische Lösung scheint in weiter Ferne.
OZD-Prognose:
In den kommenden Wochen wird es entscheidend sein, ob der Iran seine Angriffe auf Israel fortsetzt und wie Israel darauf reagiert. Die USA dürften weiterhin eine Schlüsselrolle bei der Unterstützung Israels spielen. Es ist nicht auszuschließen, dass sich der Konflikt über den Nahen Osten hinaus ausweitet, wenn keine diplomatische Lösung gefunden wird.
Biographien und Erklärungen:
Wer ist Joe Biden?
Joe Biden ist der 46. Präsident der Vereinigten Staaten. Er ist seit Januar 2021 im Amt und war zuvor acht Jahre lang Vizepräsident unter Barack Obama. Biden setzt sich stark für die Verteidigung der Sicherheit Israels ein und ist bekannt für seine lange politische Karriere.
Wer ist Kamala Harris?
Kamala Harris ist die Vizepräsidentin der Vereinigten Staaten und gleichzeitig die erste Frau in diesem Amt. Sie ist eine prominente Stimme in der US-Politik und wird oft als potenzielle zukünftige Präsidentin gehandelt. Harris betont regelmäßig die Wichtigkeit der Verteidigung Israels.
Was ist die Hisbollah?
Die Hisbollah ist eine vom Iran unterstützte schiitische Miliz im Libanon, die seit ihrer Gründung 1982 immer wieder in Konflikte mit Israel verwickelt war. Sie wird vom Iran finanziell und militärisch unterstützt und hat sich zu einem zentralen Akteur in der Region entwickelt.
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Foto: Saul Loeb / AFP