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Volkswagen zahlt Millionenentschädigung an österreichische Dieselfahrer

Volkswagen zahlt 23 Millionen Euro an tausende österreichische Kunden, die vom Dieselskandal betroffen sind. Eine außergerichtliche Einigung mit dem Verein für Konsumenteninformation bringt den langjährigen Rechtsstreit endlich zu einem Ende.

Volkswagen hat sich in Österreich zu einer millionenschweren Entschädigung bereit erklärt, nachdem tausende Kunden aufgrund illegaler Schadstoffsoftware und unzulässiger Abschalteinrichtungen in Dieselfahrzeugen des Konzerns geschädigt wurden. Die außergerichtliche Einigung wurde vom Verein für Konsumenteninformation (VKI) bekannt gegeben, der im Namen der Betroffenen eine Sammelklage gegen VW angestrengt hatte.

Rund 10.000 Klageteilnehmer erhalten insgesamt 23 Millionen Euro Entschädigung. Die betroffenen Fahrzeuge sind Modelle mit dem Motortyp EA189, die mit Schummelsoftware ausgestattet waren, um die Stickoxid-Emissionen zu manipulieren. "Der langjährige Rechtsstreit konnte nun im außergerichtlichen Wege bereinigt und so eine unbürokratische Lösung für die Teilnehmer der VKI-Sammelklagen erreicht werden," erklärten die Verbraucherschützer des VKI.

Der Dieselskandal, der 2015 bekannt wurde, gilt als einer der größten Industrieskandale in der deutschen Nachkriegszeit. Volkswagen hatte eingeräumt, dass weltweit rund elf Millionen Fahrzeuge manipuliert wurden, um niedrigere Emissionswerte zu zeigen. Ein weiterer Bestandteil des Skandals waren sogenannte Thermofenster, die die Filterung von Schadstoffen nur bei bestimmten Außentemperaturen aktivierten. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) entschied 2022, dass solche Thermofenster in den meisten Fällen unzulässig sind.

"Die Abgasgrenzwerte müssen auch bei niedrigen Temperaturen eingehalten werden," urteilte der EuGH. Dies ebnete den Weg für zahlreiche Entschädigungsklagen, auch in Österreich. Der VKI forderte ursprünglich 60 Millionen Euro von Volkswagen, ging jedoch letztendlich eine Einigung über 23 Millionen Euro ein. VW begrüßte die erzielte Lösung, die den langwierigen Rechtsstreit beendet.

OZD / ©AFP


OZD-Kommentar:

Ein teurer Skandal mit weitreichenden Folgen

Die Einigung zwischen VW und dem VKI zeigt, wie gravierend der Dieselskandal bis heute nachwirkt. Für viele Kunden ist die Wertminderung ihrer Fahrzeuge ein harter Schlag. VW versucht mit Zahlungen von Entschädigungen den Schaden zu begrenzen, doch das Vertrauen in den Konzern ist nachhaltig beschädigt. Der Skandal hat nicht nur das Image von VW, sondern auch das Vertrauen in die gesamte Automobilindustrie ins Wanken gebracht. Es bleibt abzuwarten, ob der Konzern weitere Schritte unternimmt, um seinen Ruf wiederherzustellen.

OZD-Prognose:

In den kommenden Wochen könnten weitere europäische Länder ähnliche Entschädigungen anstreben. Der Dieselskandal ist noch nicht vollständig aufgearbeitet, und es ist möglich, dass VW auch in anderen Ländern Entschädigungen zahlen muss. Zudem könnten neue Umweltregelungen auf den Weg gebracht werden, die die Automobilbranche strenger überwachen.

Biographien und Erklärungen:

Wer ist Volkswagen?
Volkswagen ist ein deutscher Automobilhersteller und gehört zu den größten Konzernen weltweit. Der Dieselskandal von 2015 schadete dem Image des Unternehmens massiv, da herauskam, dass VW Software verwendete, um die Abgaswerte von Dieselfahrzeugen zu manipulieren. Weitere Informationen finden Sie auf der offiziellen Website von Volkswagen.

Was ist der Verein für Konsumenteninformation (VKI)?
Der VKI ist eine österreichische Verbraucherorganisation, die sich für die Rechte von Konsumenten einsetzt. Im Dieselskandal agierte der VKI als Kläger für tausende betroffene Autofahrer in Österreich. Weitere Informationen finden Sie auf der offiziellen Website des VKI.

Hinweise:
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Foto: Thomas Kienzle / AFP