Spanien bleibt eines der beliebtesten Reiseziele weltweit. In diesem Sommer verzeichnete das Land einen neuen Rekord: 21,8 Millionen Touristinnen und Touristen aus dem Ausland besuchten Spanien, wie das nationale Statistikamt am Mittwoch mitteilte. Allein im Juli und August kamen jeweils 10,9 Millionen Gäste, was einer Steigerung von 7,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht, das ebenfalls einen Höchststand erreicht hatte.
Die größte Besuchergruppe kam aus Großbritannien mit 4,17 Millionen Menschen, gefolgt von Frankreich, Deutschland und Italien. Insgesamt zog es im Laufe der ersten acht Monate des Jahres 64,8 Millionen Menschen nach Spanien. Besonders beliebt waren die Region Katalonien mit der Hauptstadt Barcelona, die Balearischen Inseln und die Kanarischen Inseln.
Auch finanziell brachte der Tourismus erhebliche Einnahmen: In den ersten acht Monaten gaben die Urlauber insgesamt 86,7 Milliarden Euro aus, was einem Anstieg von 17,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Die durchschnittlichen Ausgaben pro Gast lagen bei 187 Euro pro Tag.
Allerdings wächst auch die Kritik am Massentourismus in Spanien. Die Vermietung von Ferienwohnungen treibt die Immobilienpreise in die Höhe, und Einheimische klagen über Lärm, Umweltverschmutzung und eine überlastete Infrastruktur. Besonders in beliebten Touristenstädten wie Barcelona kam es in der Vergangenheit immer wieder zu Protesten. Spanien ist nach Frankreich das zweitbeliebteste Reiseziel der Welt.
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OZD-Kommentar:
Massentourismus – Fluch und Segen für Spanien
Der beeindruckende Anstieg der Touristenzahlen zeigt, wie wichtig der Tourismus für die spanische Wirtschaft ist. Doch dieser Boom hat auch seinen Preis. Die Lebensqualität der Einwohner leidet unter steigenden Immobilienpreisen, Lärm und überlasteter Infrastruktur. Es wird Zeit, dass Spanien stärker reguliert, um die negativen Auswirkungen des Massentourismus einzudämmen und die Balance zwischen wirtschaftlichem Gewinn und dem Wohl der Bevölkerung zu finden.
OZD-Prognose:
In den nächsten Wochen dürften Diskussionen um strengere Regelungen im Tourismusbereich in Spanien zunehmen. Vor allem in den besonders stark frequentierten Städten und Regionen könnte es zu neuen Protesten und Forderungen nach Mietpreisbeschränkungen sowie Maßnahmen zur Verkehrs- und Umweltentlastung kommen.
Biographien und Erklärungen:
Was ist das spanische Statistikamt (INE)?
Das Instituto Nacional de Estadística (INE) ist das offizielle spanische Statistikamt, das für die Erhebung und Veröffentlichung nationaler Statistiken zuständig ist. Es sammelt Daten zu verschiedenen Bereichen der Wirtschaft und Gesellschaft, darunter auch den Tourismus. Weitere Informationen finden Sie auf der offiziellen Website des INE.
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Foto: Jose Jordan / AFP