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Evakuierungsmission aus dem Libanon: Deutschland holt weitere Landsleute zurück

Die Bundesregierung evakuiert weitere 130 besonders gefährdete Deutsche aus dem Libanon.

Die Bundesregierung hat erneut einen Airbus A330 MRTT der multinationalen Lufttransporteinheit (MMU) nach Beirut entsendet, um weitere Deutsche aus dem Libanon zu evakuieren. Am Mittwoch flog die Maschine in die libanesische Hauptstadt, um 130 besonders gefährdete deutsche Staatsbürger in Sicherheit zu bringen, wie aus einer gemeinsamen Erklärung des Auswärtigen Amts und des Verteidigungsministeriums hervorgeht.

Zusätzlich zu den Evakuierten wurden fünf Tonnen Hilfsgüter des Deutschen Roten Kreuzes nach Beirut transportiert. Diese bestanden vor allem aus medizinischen Hilfsmitteln wie Infusionsgeräten und Verbandsmaterial, um die Zivilbevölkerung in dem von den Konflikten schwer getroffenen Land zu unterstützen.

Bereits am Montag wurde ein erstes Flugzeug der Luftwaffe eingesetzt, das 110 Menschen aus Beirut ausgeflogen hatte, darunter deutsche Botschaftsmitarbeiter und rund 60 gefährdete deutsche Staatsangehörige. Die Bundesregierung betonte in ihrer Erklärung, dass die Lage im Nahen Osten weiterhin hochgradig instabil sei. Man beobachte die Situation aufmerksam und bereite je nach Bedarf weitere Flüge vor.

Seit Oktober des vergangenen Jahres fordert die Bundesregierung deutsche Staatsbürger im Libanon auf, das Land zu verlassen, da die Kämpfe zwischen der vom Iran unterstützten Hisbollah und Israel eskalierten. Israel führt derzeit Luftangriffe gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon durch, und es kam auch zu Bodengefechten im Süden des Landes. Dabei wurden unter anderem der langjährige Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah und weitere hochrangige Kommandeure bei einem israelischen Luftangriff getötet.

Die Spannungen zwischen Israel und der Hisbollah nahmen nach dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober des vergangenen Jahres wieder zu. Die Hisbollah eröffnete eine zweite Front gegen Israel und griff das Land regelmäßig mit Raketen aus dem Libanon an. Am Dienstagabend reagierte der Iran mit einem Raketenangriff auf Israel, was die Spannungen weiter verschärfte.

OZD / ©AFP


OZD-Kommentar:

Evakuierung inmitten einer eskalierenden Krise

Die Entscheidung der Bundesregierung, Deutsche aus dem Libanon zu evakuieren, unterstreicht die dramatische Verschärfung der Lage im Nahen Osten. Der Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah hat das Potenzial, die gesamte Region in einen noch größeren Krieg zu stürzen. Angesichts der wachsenden Bedrohung für die Zivilbevölkerung ist die Evakuierung ein dringend notwendiger Schritt. Die internationale Gemeinschaft steht vor der Herausforderung, Wege zur Deeskalation zu finden, während die Situation weiter eskaliert.

OZD-Prognose:

In den kommenden Wochen ist mit einer weiteren Verschärfung der Lage zu rechnen, insbesondere wenn Israel auf die anhaltenden Raketenangriffe aus dem Libanon und Iran reagiert. Weitere Evakuierungsflüge könnten notwendig werden, während internationale Bemühungen zur Deeskalation auf Hochtouren laufen.

Biographien und Erklärungen:

Wer war Hassan Nasrallah?
Hassan Nasrallah war der langjährige Führer der libanesischen Hisbollah-Miliz, die eng mit dem Iran verbunden ist. Er führte die Hisbollah durch mehrere Konflikte mit Israel und war eine Schlüsselfigur im libanesischen Machtgefüge. Mehr Informationen auf der offiziellen Website der Hisbollah.

Was ist die Hisbollah?
Die Hisbollah ist eine schiitische Miliz und politische Partei im Libanon, die von Iran unterstützt wird. Sie gilt als eine der mächtigsten nicht-staatlichen bewaffneten Gruppen in der Region und steht im ständigen Konflikt mit Israel. Weitere Informationen finden Sie auf der Wikipedia-Seite zur Hisbollah.

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Titelbild: AFP