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Sonderermittler Jack Smith: Trump hat privat gehandelt, keine Immunität

Donald Trump kann sich im Wahlmanipulationsverfahren nicht auf seine präsidiale Immunität berufen, erklärt Sonderermittler Jack Smith. Der Ex-Präsident habe privat gehandelt und versuchte mit illegalen Mitteln, das Wahlergebnis zu kippen. Mehr dazu hier.

Im Wahlmanipulationsverfahren gegen Donald Trump steht der frühere US-Präsident erneut unter Druck. Der zuständige Sonderermittler Jack Smith stellte in einem umfangreichen Gerichtsdokument klar, dass Trump sich nicht auf seine präsidiale Immunität berufen könne. Die Argumentation Smiths: Trump habe als Privatperson gehandelt und nicht in offizieller Funktion, als er nach seiner Niederlage gegen Joe Biden versuchte, das Wahlergebnis der Präsidentschaftswahl 2020 zu manipulieren.

Laut Smith nutzte Trump private Strukturen und die Ressourcen seiner Kampagne, um die Wahlergebnisse in sieben Bundesstaaten zu verändern, die er verloren hatte. „Er handelte mit Hilfe privater Komplizen und startete eine Reihe zunehmend verzweifelter Pläne, um die rechtmäßigen Wahlergebnisse zu kippen,“ erklärte der Sonderermittler in dem von Richterin Tanya Chutkan freigegebenen Gerichtsdokument.

Trump habe versucht, die Zertifizierung von Bidens Wahlsieg durch den Kongress am 6. Januar 2021 zu verhindern. An diesem Tag hatten seine Anhänger das Kapitol gestürmt, während der Kongress die Ergebnisse der Wahl formell bestätigen sollte. Smith machte deutlich, dass der von Trump angestrebte Schutz durch die präsidiale Immunität auf Handlungen in offizieller Funktion beschränkt sei, und dass dies auf die Vorgänge um die Wahlmanipulation nicht zutreffe.

Trump-Anwälte arbeiten inzwischen daran, den Prozessbeginn hinauszuzögern. Ein Urteil vor der Präsidentschaftswahl im November 2024 ist daher unwahrscheinlich.

OZD / ©AFP

ANEZIGE

OZD-Kommentar:
Trump und die Grenzen der Immunität
Die Argumentation, dass Trump als Privatperson gehandelt habe, ist ein schwerer Schlag für seine Verteidigung. Sollte dieses Argument durchgehen, könnte es die Tür für eine strafrechtliche Verfolgung Trumps weit öffnen. Trump hat sich immer wieder auf seine Immunität als ehemaliger Präsident berufen, doch dies könnte der Wendepunkt sein. Das Wahlmanipulationsverfahren ist ein weiteres Beispiel dafür, dass niemand – nicht einmal ein ehemaliger Präsident – über dem Gesetz steht. Die Auswirkungen dieser Entscheidung könnten weitreichend sein, insbesondere für das Vertrauen in die Demokratie.

OZD-Prognose:
Es ist wahrscheinlich, dass Trumps Anwälte weiterhin auf eine Verzögerung des Verfahrens hinarbeiten. Doch mit dieser neuen Wendung könnten sie zunehmend Schwierigkeiten haben, sich auf Immunität zu berufen. Das Verfahren könnte bis zur Wahl im November 2024 eine entscheidende Rolle spielen, da die Ergebnisse potenziell den Wahlkampf beeinflussen.


Biographien und Erklärungen:
Wer ist Donald Trump?
Donald Trump war von 2017 bis 2021 der 45. Präsident der Vereinigten Staaten. Bekannt als Immobilienmogul und Reality-TV-Star, trat er erstmals 2016 in die Politik ein und wurde Präsident. Seine Amtszeit war von zahlreichen Kontroversen geprägt, darunter der Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021, nachdem er fälschlicherweise behauptete, die Wahl 2020 sei manipuliert worden. Offizielle Website: Donald J. Trump

Was ist der Oberste Gerichtshof der USA?
Der Oberste Gerichtshof der USA ist das höchste Gericht des Landes. Seine Entscheidungen haben weitreichende Auswirkungen auf das amerikanische Recht und die Gesellschaft. Er entscheidet über Verfassungsfragen und kann Gesetze für ungültig erklären, die gegen die Verfassung verstoßen. Offizielle Website: Supreme Court of the United States

Hinweise:

Alle Angaben ohne Gewähr. titelbild AFP