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Ein neuer Test gibt Aufschluss über den tatsächlichen Stand der Corona-Infektionen

Der Test sei "grundsätzlich, wenn man selbst zahlt, für jeden nach Verfügbarkeit" zu erhalten, sagte Spahn.


Ein seit dieser Woche verfügbarer neuer Antikörper-Test soll nach den Worten von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) Aufschluss über den tatsächlichen Stand der Corona-Infektionen in Deutschland geben. Spahn verwies am Montag im bayerischen Penzberg darauf, dass etwa 80 Prozent der Infektionen symptomfrei verliefen. Die neuen Tests entsprächen einem neuen Qualitätsstandard. Mit Auslieferung an die Labore stehe der Test grundsätzlich jedem zu Verfügung, aber nicht für jeden übernehme die Krankenversicherung die Kosten.

Die Bundesregierung vereinbarte laut Spahn mit dem Pharmahersteller Roche, dass bereits diesen Monat drei Millionen Tests für das Gesundheitswesen zu Verfügung stünden, für die Folgemonate seien es fünf Millionen pro Monat. Spahn und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) informierten sich am Montag bei einem Besuch am Roche-Standort in Penzberg über den Antikörper-Test. Die dort entwickelten Tests sollen in Penzberg in hoher Stückzahl produziert werden.

Der Test sei "grundsätzlich, wenn man selbst zahlt, für jeden nach Verfügbarkeit" zu erhalten, sagte Spahn. Für welche Bereiche die gesetzliche Krankenversicherung die Kosten übernehme, werde in einem Gesetz geregelt, das diese Woche in erster Lesung im Bundestag behandelt wird.

Nach Angaben von Roche kann mit dem Antikörper-Test mit fast 100prozentiger Sicherheit nachgewiesen werden, ob jemand mit dem Coronavirus infiziert war. Der Test kann als Bluttest aus der Vene in Arztpraxen oder im Krankenhaus abgenommen werden. Bluttests bieten dem Unternehmen zufolge im Vergleich zu Speicheltests deutlich genauere Ergebnisse.

Spahn nannte den Test eine "wichtige Wegmarke" im Kampf gegen das Virus und hob die hohe Zuverlässigkeit hervor. Die Tests ermöglichten es, nach und nach einen Überblick zu bekommen, wie das Infektionsgeschehen jenseits der offiziell bekannten Fälle verlaufe. Die Frage, ob das Vorhandensein von Antikörpern die Immunität vor einer Neuinfektion bedeute, sei noch nicht abschließend belegt, fügte der Minister hinzu.

cha/jp

© Agence France-Presse