Zum Inhalt springen
OZD.news - News und Nachrichten zum Nachschlagen

Marburg-Virus-Alarm in Hamburg: Entwarnung nach Negativ-Test

Der Verdacht auf das gefährliche Marburg-Virus in Hamburg hat sich nicht bestätigt. Zwei Reisende wurden negativ getestet, und es besteht keine Gefahr für die Bevölkerung. Die Betroffenen bleiben weiterhin unter Beobachtung.

Der beunruhigende Verdacht auf das gefährliche Marburg-Virus in Hamburg hat sich glücklicherweise nicht bestätigt. Zwei Personen, die am Mittwoch zur Untersuchung ins Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf gebracht wurden, wurden negativ getestet. Nach Angaben der Hamburger Sozialbehörde besteht somit „keine Gefahr für Dritte.“

Die beiden Betroffenen waren mit dem Flugzeug von Ruanda nach Frankfurt gereist und von dort per Zug nach Hamburg gekommen. In Ruanda wurden seit September insgesamt 29 Marburg-Virus-Infektionen bestätigt, elf Menschen starben an den Folgen der Erkrankung. Einer der beiden Verdachtsfälle in Hamburg hatte während eines Medizinstudiums in einem ruandischen Krankenhaus gearbeitet, in dem auch Marburg-Patienten behandelt wurden.

Aus Sorge, sich möglicherweise mit dem tödlichen Virus infiziert zu haben, kontaktierte der Medizinstudent während der Reise Ärzte in Hamburg. Sofort entschieden die Behörden, die beiden Personen am Hamburger Hauptbahnhof zu isolieren und mit einem speziellen Infektionsschutztransport ins Krankenhaus zu bringen. Dort wurden sie umgehend getestet.

Die Untersuchung ergab jedoch, dass beide Personen negativ auf das Marburg-Virus getestet wurden. Der betroffene Medizinstudent, der nach eigenen Angaben zweimal Kontakt zu einem infizierten Patienten in Ruanda gehabt hatte, zeigte keine Symptome der Krankheit und hatte während seines Aufenthalts stets angemessene Schutzausrüstung getragen. Auch der zweite Reisende, der ihn begleitete, wurde negativ getestet, zeigte jedoch leichte Symptome eines anderen Krankheitsbilds, ohne jemals Kontakt mit einem Marburg-Infizierten gehabt zu haben.

Die Behörden erklärten, dass zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Flugzeug- oder Zugpassagiere bestand, die möglicherweise mit den beiden Betroffenen in Kontakt gekommen waren. Vorsorglich wurden jedoch die Kontaktdaten der Mitreisenden aufgenommen, um bei Bedarf weitere Maßnahmen ergreifen zu können.

Trotz der negativen Tests wird der Medizinstudent weiterhin bis zum Ende der maximalen Inkubationszeit von 21 Tagen unter Beobachtung bleiben. Zunächst soll er im Spezialbereich für hochinfektiöse Krankheiten des Krankenhauses bleiben und später unter Aufsicht des Gesundheitsamts in häuslicher Isolation verbleiben. Auch die begleitende Person wird bis zum Wochenende im Krankenhaus beobachtet.

Das Marburg-Virus gehört zur gleichen Erregerfamilie wie das Ebola-Virus und ist hochgefährlich. Es wird durch engen Kontakt oder den direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten von Mensch zu Mensch übertragen. Zu den Symptomen zählen hohes Fieber, starke Kopfschmerzen, Durchfall, Erbrechen und Blutungen. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) liegt die Sterblichkeitsrate bei bis zu 88 Prozent.

OZD / ©AFP

OZD-Kommentar:
Schnelle Reaktion verhindert Panik in Hamburg
Der Fall zeigt eindrucksvoll, wie wichtig schnelle und koordinierte Maßnahmen der Behörden in Krisensituationen sind. Der umgehende Transport der Verdachtsfälle in ein Spezialkrankenhaus und die schnelle Testung haben nicht nur die Betroffenen geschützt, sondern auch verhindert, dass Panik in der Bevölkerung ausbricht. Die Gefahr durch hochinfektiöse Krankheiten wie das Marburg-Virus bleibt real, doch die Reaktionsfähigkeit der medizinischen Systeme in Deutschland zeigt sich als effektiv. Dennoch bleibt die Frage: Wie gut sind wir auf zukünftige Bedrohungen dieser Art vorbereitet, insbesondere wenn Reisende aus Risikogebieten ankommen?

OZD-Prognose:
In den kommenden Wochen wird die Beobachtung der beiden Verdachtsfälle in Hamburg fortgesetzt. Es ist zu erwarten, dass die Gesundheitsbehörden eng mit internationalen Organisationen zusammenarbeiten, um potenzielle zukünftige Bedrohungen durch das Marburg-Virus oder ähnliche Erreger frühzeitig zu erkennen. Ruanda wird weiterhin im Fokus stehen, und es könnten weitere Vorsichtsmaßnahmen für Reisende aus betroffenen Gebieten erforderlich werden.

Biographien und Erklärungen:
Was ist das Marburg-Virus?
Das Marburg-Virus gehört zur Familie der Filoviren, zu denen auch das Ebola-Virus zählt. Es verursacht die sogenannte Marburg-Krankheit, die sich durch hohes Fieber, Erbrechen, Durchfall und schwere Blutungen äußert. Die Sterblichkeit bei einer Infektion ist extrem hoch. Wikipedia-Seite zum Marburg-Virus

Hinweise:
Alle Angaben ohne Gewähr. Bitte empfehlen Sie uns oder diesen Artikel weiter. OZD-News und Nachrichten zum Nachschlagen ohne Paywall!

Foto: Daniel Reinhardt / AFP