Der französische Dschihadist Peter Cherif wurde am Donnerstag zu lebenslanger Haft verurteilt, nachdem ihm vorgeworfen wurde, Teil einer terroristischen Gruppe gewesen zu sein. Cherif, der als führendes Mitglied von Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel (Aqap) galt, soll im Jemen eine entscheidende Rolle bei der Vorbereitung der Anschläge auf das Satiremagazin "Charlie Hebdo" gespielt haben. Diese Anschläge, die am 7. Januar 2015 von den Kouachi-Brüdern durchgeführt wurden, kosteten zwölf Menschen das Leben.
Cherif, der als enger Vertrauter der Kouachi-Brüder gilt, soll seine Kindheitsfreunde Chérif und Said Kouachi im Jemen unterstützt und sie auf ihren Angriff auf die Redaktion vorbereitet haben. "Die beiden Dschihadisten wurden wenige Tage nach ihrem Angriff von Spezialeinheiten der Polizei getötet." Obwohl Cherif jegliche direkte Beteiligung an den Anschlägen bestritt, bestätigten die Verbindungen zwischen ihm und den Kouachis seine Nähe zu den verantwortlichen Terroristen.
Der heute 42-Jährige wurde im Dezember 2015 im ostafrikanischen Dschibuti festgenommen und nach Frankreich ausgeliefert. Neben seiner Verbindung zu den "Charlie Hebdo"-Anschlägen wurde Cherif auch wegen der Entführung dreier französischer Geiseln im Jahr 2011 im Jemen angeklagt. Die Franzosen, die als Mitarbeiter einer Hilfsorganisation im Jemen tätig waren, wurden nach fünf Monaten Gefangenschaft freigelassen. Vor Gericht gab Cherif zu, bei der Geiselnahme als Übersetzer beteiligt gewesen zu sein.
Die lebenslange Haftstrafe gegen Peter Cherif markiert einen weiteren wichtigen Schritt im Kampf gegen den internationalen Terrorismus. Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel bleibt eine der aktivsten Terrororganisationen weltweit, und Cherif spielte als Mitglied eine bedeutende Rolle in diesem Netzwerk.
OZD / ©AFP
OZD-Kommentar:
Die ständige Bedrohung durch den Terrorismus
Die Verurteilung von Peter Cherif verdeutlicht erneut, dass der Terrorismus eine kontinuierliche Bedrohung für die Gesellschaft darstellt. Auch fast ein Jahrzehnt nach den "Charlie Hebdo"-Anschlägen sind die Auswirkungen des Dschihadismus noch spürbar. Cherifs Verbindungen zu Al-Kaida und seine Beteiligung an einer Geiselnahme zeigen die globalen Netzwerke auf, die Terrorgruppen nutzen, um ihre Ideologie zu verbreiten. Die Sicherheitsbehörden stehen vor der Herausforderung, sowohl international agierende Terroristen als auch sogenannte "Schläferzellen" im eigenen Land zu bekämpfen. Doch mit Urteilen wie dem gegen Cherif wird deutlich, dass der Kampf gegen den Terrorismus nicht nachlässt.
OZD-Prognose:
In den kommenden Wochen wird sich der Fokus der Sicherheitsbehörden weiterhin auf Al-Kaida und ihre möglichen Verbindungen in Europa richten. Die Verhaftung und Verurteilung von Peter Cherif zeigt, dass Frankreich konsequent gegen Terrorverdächtige vorgeht. Weitere Ermittlungen könnten zusätzliche Verhaftungen im Umfeld von Al-Kaida und anderen terroristischen Netzwerken nach sich ziehen.
Biographien und Erklärungen:
Wer ist Peter Cherif?
Peter Cherif, geboren 1982, gilt als eine zentrale Figur im europäischen Dschihadismus. Als Mitglied von Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel (Aqap) war er in den 2000er Jahren aktiv und knüpfte Verbindungen zu den Terroristen, die 2015 den Anschlag auf "Charlie Hebdo" verübten. Cherif wuchs in Frankreich auf und radikalisierte sich während der 2000er Jahre, bevor er ins Ausland reiste, um sich terroristischen Aktivitäten anzuschließen.
Was ist Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel (Aqap)?
Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel (Aqap) ist eine der gefährlichsten und aktivsten Terrororganisationen weltweit. Sie operiert hauptsächlich im Jemen und hat sich durch zahlreiche Anschläge und Entführungen weltweit einen Namen gemacht. Die Gruppe ist verantwortlich für mehrere schwere Terroranschläge und gilt als eine der schlagkräftigsten Fraktionen des globalen Al-Kaida-Netzwerks. Wikipedia-Seite zu Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel
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Titelbild: AFP
