US-Präsident Joe Biden erklärte am Donnerstag, dass ein umfassender Krieg im Nahen Osten noch vermeidbar sei. "Ich glaube nicht, dass es einen umfassenden Krieg geben wird. Ich denke, wir können ihn vermeiden", sagte Biden gegenüber Reportern. Er fügte hinzu, dass es jedoch noch viel zu tun gebe, um die Spannungen zu deeskalieren.
Die Situation im Nahen Osten hat sich in den letzten Tagen dramatisch verschärft. Israel führt seit Tagen massive Luftangriffe gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon durch, die vom Iran unterstützt wird. Laut Berichten des libanesischen Gesundheitsministeriums sind bereits mehr als 1000 Menschen bei den Angriffen getötet worden, und Hunderttausende wurden aus ihren Häusern vertrieben.
Die Hisbollah eröffnete kurz nach dem Angriff der Hamas auf Israel im Oktober letzten Jahres eine zweite Front, indem sie Raketen aus dem Libanon auf Israel abfeuerte. Die Angriffe der Miliz haben seitdem zugenommen, insbesondere nach der Tötung ihres Anführers Hassan Nasrallah. Am Dienstagabend griff der Iran Israel mit rund 200 Raketen an, nachdem bereits im April ein Angriff mit hunderten Drohnen und Raketen stattgefunden hatte.
Israel hat daraufhin auch einen begrenzten Bodeneinsatz im Süden des Libanon gestartet und bereitet sich auf mögliche weitere Eskalationen vor. Dennoch bleibt die Hoffnung auf eine diplomatische Lösung bestehen, wie Biden betonte.
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OZD-Kommentar:
Ein Schritt vor, zwei zurück?
Trotz der beruhigenden Worte von Joe Biden bleibt die Lage im Nahen Osten extrem angespannt. Israel ist entschlossen, die Hisbollah zu schwächen, während der Iran sich weiter als dominierende Kraft in der Region behauptet. Die Gefahr besteht, dass selbst kleine Eskalationen zu einem regionalen Flächenbrand führen könnten. Bidens Worte mögen Hoffnung geben, doch die Realität vor Ort zeigt, dass der Frieden auf einem schmalen Grat steht.
OZD-Prognose:
Die nächsten Wochen werden entscheidend sein. Sollte der Iran weiterhin Raketenangriffe auf Israel durchführen und Israel seine Bodenoffensive ausweiten, ist eine weitere Eskalation wahrscheinlich. Diplomatische Bemühungen sind dringend notwendig, um einen Krieg zu verhindern.
Biographien und Erklärungen:
Wer ist Hassan Nasrallah?
Hassan Nasrallah war der Anführer der libanesischen Hisbollah-Miliz, die enge Verbindungen zum Iran unterhält. Er wurde zur zentralen Figur im Kampf gegen Israel, insbesondere durch die Raketenangriffe seiner Miliz. Seine Tötung hat die Spannungen im Nahen Osten erheblich verschärft. Weitere Informationen finden Sie auf der offiziellen Webseite der Hisbollah oder auf seiner Wikipedia-Seite.
Was ist die Hisbollah?
Die Hisbollah ist eine vom Iran unterstützte schiitische Miliz und politische Partei im Libanon, die seit den 1980er Jahren eine bedeutende Rolle in der Region spielt. Sie wird von vielen Ländern, einschließlich der USA, als terroristische Organisation eingestuft. Die Hisbollah kämpft seit langem gegen Israel und hat in der Vergangenheit mehrere bewaffnete Konflikte ausgelöst. Mehr dazu finden Sie auf ihrer Wikipedia-Seite.
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