In Nordrhein-Westfalen (NRW) spitzt sich der Kita-Notstand dramatisch zu. Alex Liefermann, 41 Jahre alt, Vater von zwei Kindern und engagierter Elternvertreter, äußert in einem offenen Brief seine tiefe Enttäuschung über die aktuelle Familien- und Bildungspolitik, insbesondere über die Untätigkeit von Frau Ministerin Josefine Paul (Die Grünen). Angesichts der eskalierenden Situation in den Kitas fordert er sofortige Maßnahmen und verurteilt das Versagen der Landesregierung, das System vor dem Kollaps zu bewahren.
„Ich habe eine Wut, Frau Paul – Ihre Familienpolitik kotzt mich an. Ihr Verhalten ist peinlich und beschämend. Der Kita-Notstand ist eine tickende Zeitbombe, die kurz vor der Explosion steht,“ so der Vater in seinem emotionalen Appell.
Seit Jahren verschärft sich der Fachkräftemangel in den Kitas in NRW. Erzieherinnen und Erzieher arbeiten unter immer schlechteren Bedingungen und stoßen zunehmend an ihre Belastungsgrenzen. Der Personalmangel führt zu Notbetreuungen, verkürzten Öffnungszeiten und sogar vollständigen Schließungen von Gruppen. Diese Situation setzt nicht nur die Fachkräfte unter Druck, sondern stellt auch Eltern vor tägliche Herausforderungen. Viele fragen sich, ob sie ihrer Arbeit nachgehen können oder ob die Kita wieder in den Notbetrieb wechselt.
Alex Liefermann schildert seine vergeblichen Bemühungen, mit Frau Ministerin Paul in den Dialog zu treten. „Ein persönlich vereinbartes Gespräch wurde kurzfristig abgesagt und lediglich durch ein 15-minütiges Telefongespräch ersetzt“, beschreibt er. Noch schwerer wiegt für ihn das Gefühl, dass die Sorgen und Nöte der Eltern von der Politik ignoriert werden.
In seinem Brief richtet er elf dringende Fragen an Frau Ministerin Paul. Diese betreffen unter anderem die drängenden Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel, die Sicherstellung der Qualität der frühkindlichen Bildung und die Frage, wie die Politik plant, das Vertrauen der Eltern zurückzugewinnen. Besonders bitter ist seine Erkenntnis, dass trotz wiederholter politischer Versprechen keine ausreichende finanzielle Unterstützung für die Kitas bereitgestellt wird. „Der Zugang zu frühkindlicher Bildung darf nicht vom Wohnort oder Einkommen abhängen“, betont Liefermann.
Zwischen Januar und September 2024 haben Eltern in NRW die Auswirkungen der Krise besonders stark gespürt. Die Reduzierungen der Betreuungszeiten und die Schließungen von Kitas bedrohen nicht nur die Bildung der Kinder, sondern auch die Stabilität vieler Familien. Alleinerziehende sind besonders stark betroffen, da sie oft keine alternativen Betreuungsmöglichkeiten haben.
Die Belastung der Erzieherinnen und Erzieher ist dabei kaum zu übersehen. Sie kämpfen täglich um die Aufrechterhaltung des Kita-Betriebs, obwohl sie mit Burnout und extremem Druck zu kämpfen haben. Liefermann ist entsetzt, dass einige Eltern den Fachkräften die Schuld an der Krise geben: „Erzieherinnen und Erzieher werden beleidigt, respektlos behandelt und unter enormen psychischen Druck gesetzt.“ Dabei bräuchten sie gerade jetzt Unterstützung und Wertschätzung.
Im Zentrum der Debatte steht jedoch die Frage, wie die Kitas in NRW zukunftsfähig gemacht werden können. Liefermann appelliert an Eltern, sich solidarisch zu zeigen und die Erzieherinnen und Erzieher nicht weiter zu belasten, sondern gemeinsam mit ihnen Druck auf die Politik auszuüben. „Nur so können wir sicherstellen, dass unsere Kinder die Bildung und Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdienen.“
Am 13. November 2024 ist in Düsseldorf eine Demonstration, um die Politik zum Handeln zu bewegen. Die Zeit des Stillhaltens sei vorbei, denn es gehe um die Zukunft der Kinder, die nun in der Warteschleife ihrer eigenen Bildung stehen.
Alle Infos: Einführung | Freie Wohlfahrtspflege NRW (freiewohlfahrtspflege-nrw.de)