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Trump fordert harte Linie: Israel soll Irans Atomprogramm treffen

Donald Trump unterstützt einen israelischen Angriff auf Irans Atomanlagen, während Joe Biden zur Zurückhaltung mahnt. Die Eskalation im Nahen Osten spitzt sich zu – und wird ein zentrales Thema im US-Wahlkampf.

Der frühere US-Präsident Donald Trump hat sich deutlich für einen israelischen Angriff auf die Atomanlagen des Iran ausgesprochen. Bei einem Wahlkampfauftritt in North Carolina sagte Trump, US-Präsident Joe Biden habe die falsche Antwort auf den jüngsten Raketenangriff des Iran auf Israel gegeben. „Bidens Antwort hätte lauten müssen: zuerst das Nukleare treffen, und sich später um den Rest kümmern“, so Trump.

Der Iran hatte Israel am Dienstagabend mit rund 200 Raketen angegriffen. Die israelische Armee konnte nach eigenen Angaben einen Großteil der Raketen abfangen. Teheran erklärte, es habe auf die israelischen Angriffe im Südlibanon und die Tötung des Hisbollah-Führers Hassan Nasrallah reagiert. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu kündigte Vergeltung an und erklärte, der Iran werde „dafür bezahlen“.

Trump kritisierte Biden scharf und stellte klar, dass er einen israelischen Angriff auf das iranische Atomprogramm befürworten würde: „Ist es nicht das, was man treffen sollte? Es ist das größte Risiko, das wir haben, Atomwaffen.“

US-Präsident Joe Biden hingegen riet Israel davon ab, iranische Ölanlagen anzugreifen. „Wenn ich an ihrer Stelle wäre, würde ich über andere Alternativen nachdenken, als Ölfelder anzugreifen“, sagte Biden am Freitag vor Journalisten im Weißen Haus. Er betonte, dass Israel das Recht habe, sich zu verteidigen, jedoch sei die Reaktion „verhältnismäßig“ zu halten.

Während Biden bemüht ist, eine Eskalation zu verhindern und internationale Bemühungen zur Stabilisierung des Ölmarktes unterstützt, setzt Trump auf einen schärferen Ton. Das könnte auch Auswirkungen auf die US-Wahlen haben, da die Wirtschaft und die hohen Lebenshaltungskosten bereits ein dominierendes Thema im Wahlkampf sind.

OZD / ©AFP


OZD-Kommentar:

Ein gefährliches Spiel mit dem Feuer

Trumps Forderung nach einem Angriff auf Irans Atomanlagen könnte die ohnehin angespannte Lage im Nahen Osten dramatisch verschärfen. Ein solcher Angriff würde vermutlich nicht nur militärische, sondern auch massive wirtschaftliche Konsequenzen nach sich ziehen – nicht zuletzt durch steigende Ölpreise. Während Biden auf Diplomatie setzt, könnte Trumps aggressiver Ansatz zu einer unkontrollierbaren Eskalation führen.

OZD-Prognose:

In den kommenden Wochen dürfte sich der Nahost-Konflikt weiter zuspitzen. Die internationale Gemeinschaft wird versuchen, eine Eskalation zu verhindern, doch die Spannungen zwischen Israel und dem Iran bleiben hoch. Die Rolle der USA als Vermittler wird entscheidend sein – und auch der Ausgang der US-Wahl im November könnte neue Weichen stellen.

Biographien und Erklärungen:

Wer ist Donald Trump?
Donald Trump ist der 45. Präsident der Vereinigten Staaten und tritt erneut bei der Präsidentschaftswahl 2024 an. Während seiner ersten Amtszeit verfolgte er eine harte Außenpolitik gegenüber dem Iran. Mehr Informationen: https://www.donaldjtrump.com/

Wer ist Joe Biden?
Joe Biden ist der 46. Präsident der Vereinigten Staaten. Er vertritt eine eher diplomatische Außenpolitik und setzt auf multilaterale Lösungen. Mehr Informationen: https://www.whitehouse.gov/

Was ist die Hisbollah?
Die Hisbollah ist eine libanesische, vom Iran unterstützte Schiitenmiliz. Sie gilt als eine der stärksten nichtstaatlichen Militärmächte im Nahen Osten und steht seit Jahren im Konflikt mit Israel. Mehr Informationen: https://en.wikipedia.org/wiki/Hezbollah

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Foto: Logan Cyrus / AFP