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Oktoberfest: Weniger Straftaten, aber mehr Platzverweise als im Vorjahr

Die Bundespolizei zieht kurz vor dem Ende des Münchner Oktoberfests eine positive Bilanz. Trotz zahlreicher Einsätze ist die Zahl der Straftaten im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. Besonders die Sicherung an Bahnhöfen verlief reibungslos

Kurz vor dem Abschluss des 189. Münchner Oktoberfests hat die Bundespolizei eine weitgehend positive Bilanz ihrer Einsätze gezogen. Sie war vor allem für die Bahnhöfe Hauptbahnhof und Hackerbrücke zuständig, wo Hunderttausende Reisende während der Wiesn ankamen und abreisten. "Die Lenkung der Reisenden ist zu 100 Prozent gelungen," sagte Einsatzleiter Steffen Quaas am Sonntag.

Insgesamt registrierte die Bundespolizei in diesem Jahr einen Rückgang der Straftaten. Waren es im Vorjahr noch 423 Straftaten, sank die Zahl in diesem Jahr auf 404 bis zum Sonntagmorgen. Dazu zählten 45 einfache und 14 gefährliche Körperverletzungen. Zudem wurde in zwölf Fällen Widerstand gegen Einsatzkräfte geleistet, und siebenmal kam es zu tätlichen Angriffen auf die Polizei.

Auch im Bereich der Gewaltkriminalität verzeichnete die Bundespolizei eine leicht rückläufige Tendenz. "Bei den Sexualstraftaten gab es insgesamt sechs Vorfälle, die als Beleidigungen auf sexueller Basis erfasst wurden," hieß es in der Mitteilung. Allgemeine Beleidigungen wurden 31-mal gemeldet, während die Zahl der Diebstähle auf 61 anstieg.

Bei den Einsätzen wurden insgesamt 17 Personen festgenommen oder in Gewahrsam genommen. Auffällig war der starke Anstieg der ausgesprochenen Platzverweise – 253 im Vergleich zu deutlich weniger im Vorjahr.

Die Bundespolizei berichtete auch von zehn gefährlichen Eingriffen in den Bahnverkehr. In 36 Fällen hielten sich Personen unerlaubt auf den Gleisen auf, was zu erheblichen Störungen, insbesondere im S-Bahn-Verkehr, führte. Ein Polizeibeamter wurde im Einsatz verletzt.

OZD / ©AFP

OZD-Kommentar:
Sicherheit auf der Wiesn – ein Kraftakt für die Behörden
Die positive Bilanz der Bundespolizei zeigt, wie groß der Aufwand ist, eine Großveranstaltung wie das Oktoberfest zu sichern. Trotz eines Rückgangs der Straftaten zeigt der Anstieg von Platzverweisen und Gleisvorfällen, dass die Herausforderungen weiterhin groß bleiben. Die Frage bleibt, ob zukünftig verstärkte Präventivmaßnahmen sinnvoll sind, um insbesondere Vorfälle im Bahnverkehr zu verhindern. Die kommenden Jahre könnten weitere Anpassungen bei der Sicherheit auf Großveranstaltungen wie dem Oktoberfest erfordern. Steigende Besucherzahlen und eine immer höhere Mobilität werden den Druck auf die Polizeikräfte erhöhen. Es ist zu erwarten, dass Präventionsmaßnahmen im Bereich der Bahnsicherheit intensiviert werden.

Biographien und Erklärungen:
Wer ist Steffen Quaas?
Steffen Quaas ist Einsatzleiter der Bundespolizei und verantwortlich für die Koordination der Einsätze rund um das Oktoberfest.
Was ist das Oktoberfest?
Das Münchner Oktoberfest ist das größte Volksfest der Welt und findet jährlich in München statt.

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