Ein Barrel der Nordsee-Öl-Sorte Brent wurde am Montagvormittag für knapp 80 Euro gehandelt - ein Anstieg um gut 1,8 Prozent. Die US-Sorte West Texas Intermediate legte um 2,25 Prozent auf gut 76 Dollar zu. Hintergrund sind insbesondere Befürchtungen, die israelische Armee könnte bei dem von ihr geplanten Gegenangriff im Iran die dortigen Ölanlagen ins Visier nehmen.
"Es wäre nicht überraschend, wenn die Preise bei der geringsten Verschärfung des Konflikts schnell auf über 85 Dollar steigen würden", erklärte Stephen Innes, Analyst bei SPI Asset Management. Auch die 100-Dollar-Marke rücke dann in Sichtweite. "Es zeichnet sich kein Ausweg aus dem Konflikt ab", erklärte auch Susannah Streeter, Analystin bei Hargreaves Lansdown.
Die Anleger treibt besonders ein befürchteter Angriff Israels auf den Iran und womöglich die iranische Öl-Infrastruktur um. Der Iran hatte Israel am vergangenen Dienstag zum zweiten Mal binnen sechs Monaten direkt mit Raketen angegriffen. Teheran reagierte damit nach eigenen Angaben auf die israelische Militäroffensive gegen die pro-iranische Hisbollah-Miliz im Libanon, die wiederum die radikalislamische Hamas im Gazastreifen unterstützt, die bei einem Großangriff auf Israel vor genau einem Jahr mehr als 1000 Menschen getötet hatte.
Zudem treibt die gute wirtschaftliche Entwicklung in den USA den Öl-Preis. Der Arbeitsmarkt hatte sich nach offiziellen Zahlen vom Freitag zuletzt unerwartet gut entwickelt. Von den Märkten wurde dies als Zeichen für eine gute Entwicklung der US-Nachfrage gedeutet. "Der erhöhte Energiebedarf in den Vereinigten Staaten wird dazu beitragen, die anhaltend niedrige Ölnachfrage in China auszugleichen", erklärte Susannah Streeter.
© Copyright AFP Agence France Press
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