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15 Jahre Haft gefordert: Urteil im Prozess gegen Maddie-Verdächtigen fällt heute

Im Prozess gegen den Verdächtigen im Maddie-McCann-Fall, Christian B., wird heute das Urteil erwartet. Der 47-Jährige muss sich wegen mehrerer Sexualverbrechen verantworten. Die Staatsanwaltschaft fordert 15 Jahre Haft und Sicherungsverwahrung.

Am Dienstag wird im Landgericht Braunschweig das Urteil im Prozess gegen den 47-jährigen Christian B. erwartet, der auch als Hauptverdächtiger im Fall des 2007 in Portugal verschwundenen britischen Mädchens Madeleine "Maddie" McCann gilt. Im aktuellen Prozess muss sich B. jedoch wegen anderer Taten verantworten. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig wirft ihm mehrere Sexualverbrechen vor, die er zwischen 2000 und 2017 in Portugal an Frauen und Kindern verübt haben soll.

Die Staatsanwaltschaft fordert für Christian B. 15 Jahre Haft sowie eine anschließende Sicherungsverwahrung. Insbesondere die schwere Vergewaltigung und der sexuelle Missbrauch von Kindern stehen im Mittelpunkt der Anklage. Die Verteidigung plädiert hingegen auf Freispruch und argumentiert, die Beweise seien nicht ausreichend, um B. die Taten zweifelsfrei nachzuweisen.

Obwohl der Prozess und das Urteil nichts direkt mit dem Fall Maddie McCann zu tun haben, bleibt dieser im Hintergrund präsent. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig betrachtet B. als Mordverdächtigen im Fall der kleinen Madeleine, die im Mai 2007 aus einem Ferienappartement an der portugiesischen Algarve verschwand. Eine Anklage im Fall Maddie wurde bislang nicht erhoben.

Der Fall Maddie hatte international für Schlagzeilen gesorgt und das Interesse an B. verstärkt, als Ermittler ihn 2020 als Hauptverdächtigen identifizierten. Der jetzige Prozess konzentriert sich jedoch auf separate Verbrechen, die ebenfalls in Portugal stattfanden.

OZD / ©AFP

OZD-Kommentar:
Schwierige Beweislast: Ein Prozess, der Fragen offen lässt

Der aktuelle Prozess gegen Christian B. zeigt die Herausforderung, die Strafverfolgungsbehörden bei lang zurückliegenden Verbrechen haben. Während die Staatsanwaltschaft schwere Vorwürfe erhebt und auf harte Strafen drängt, weist die Verteidigung auf Lücken in der Beweisführung hin. Besonders bei Verbrechen, die Jahre zurückliegen, ist es oft schwierig, eindeutige Beweise zu sichern. Die Frage, ob Christian B. für die ihm vorgeworfenen Verbrechen verantwortlich ist, wird das Gericht heute klären – doch der Schatten des Falles Maddie McCann wird auch nach dem Urteil weiterhin über ihm hängen.

OZD-Prognose:
Sollte Christian B. heute verurteilt werden, dürfte dies die Ermittlungen im Fall Maddie intensivieren. Ein Schuldspruch könnte den Druck auf die Ermittler erhöhen, auch in Bezug auf den Verdacht des Mordes an Madeleine McCann weitere Beweise zu sichern. Sollte er jedoch freigesprochen werden, könnte dies die Ermittlungen vor neue Herausforderungen stellen.

Biographien und Erklärungen:
Wer ist Christian B.?

Christian B. ist ein 47-jähriger Deutscher, der als Hauptverdächtiger im Fall Madeleine McCann gilt. Er wurde 2020 von der Staatsanwaltschaft Braunschweig offiziell als Verdächtiger benannt, doch bisher wurde keine Anklage gegen ihn im Zusammenhang mit dem Fall erhoben. Christian B. hat eine lange kriminelle Vergangenheit, die unter anderem Sexualverbrechen umfasst. Offizielle Webseite: Wikipedia: Fall Christian B.

Was ist die Staatsanwaltschaft Braunschweig?

Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ist eine Strafverfolgungsbehörde im Bundesland Niedersachsen. Sie ist unter anderem für Ermittlungen in strafrechtlichen Angelegenheiten zuständig und leitet Verfahren, die in ihrem Bezirk liegen. Im Fall Madeleine McCann führt die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen gegen Christian B. Offizielle Webseite: Staatsanwaltschaft Braunschweig

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Foto: Moritz Frankenberg / POOL

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