Am Mittwoch treffen sich die Staats- und Regierungschefs der Balkanländer in der kroatischen Stadt Dubrovnik zu einem wichtigen Gipfeltreffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Wie der kroatische Premierminister Andrej Plenkovic erklärte, geht es bei dem Treffen vor allem um die Unterstützung des ukrainischen Freiheitskampfes durch die Länder der Region. Die Veranstaltung markiert Selenskyjs zweite Reise auf den Balkan in diesem Jahr.
Bereits im Februar hatte der ukrainische Präsident auf einem Gipfeltreffen in Albanien um Waffen und Munitiongebeten, um die Verteidigung der Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg zu stärken. In den Balkanländern, insbesondere Serbien und Bosnien, gibt es bedeutende Kapazitäten zur Herstellung von Munition, was sie zu potenziellen Partnern für die Ukraine in diesem Bereich macht.
Der Gipfel in Kroatien wird jedoch von internen politischen Konflikten überschattet. Der kroatische Präsident Zoran Milanovic äußerte sich kürzlich kritisch zur Entscheidung der Regierung, kroatische Soldaten an einer Nato-Missionzur Ausbildung ukrainischer Truppen teilnehmen zu lassen. Diese Meinungsverschiedenheit zwischen Präsident und Regierung hat das Treffen in Dubrovnik in den Mittelpunkt innenpolitischer Debatten in Kroatien gerückt.
Während die meisten Balkanländer entschlossen sind, die Ukraine in ihrem Freiheitskampf zu unterstützen, bleibt Serbien aufgrund seiner engen Beziehungen zu Russland ein umstrittenes Mitglied in der regionalen diplomatischen Landschaft. Die bevorstehenden Gespräche könnten zeigen, inwieweit die Balkanstaaten in der Lage sind, geschlossen hinter der Ukraine zu stehen.
OZD / ©AFP
OZD-Kommentar:
Balkan-Politik in turbulenten Zeiten: Unterstützung der Ukraine im Fokus
Das Treffen in Dubrovnik ist von großer symbolischer und praktischer Bedeutung für die Region. Während die meisten Balkanstaaten die Ukraine unterstützen, zeigt der innere Konflikt in Kroatien, dass nicht alle Regierungsentscheidungen von nationaler Einheit geprägt sind. Die Uneinigkeit zwischen Präsident Milanovic und Premierminister Plenkovic spiegelt die komplexen politischen Realitäten wider, mit denen viele Länder in der Region konfrontiert sind, wenn es um die Unterstützung der Ukraine geht. Dieses Gipfeltreffen könnte ein Test für die diplomatischen Beziehungen in Südosteuropa und die politische Zukunft der Region sein.
OZD-Prognose:
In den kommenden Wochen werden wir beobachten, ob die Balkanländer konkrete Zusagen für die Ukraine leisten, insbesondere im Hinblick auf militärische Unterstützung. Gleichzeitig bleibt abzuwarten, wie sich der innenpolitische Konflikt in Kroatien entwickelt und ob dies die NATO-Mission zur Unterstützung der Ukraine beeinträchtigen könnte.
Biographien und Erklärungen:
Wer ist Wolodymyr Selenskyj?
Wolodymyr Selenskyj ist der Präsident der Ukraine, der seit 2019 im Amt ist. Er hat in der Zeit des russischen Angriffskriegs eine Schlüsselrolle gespielt und sich als internationaler Sprecher für die Freiheit und Souveränität der Ukraine positioniert. Offizielle Webseite: president.gov.ua
Was ist die NATO?
Die NATO (North Atlantic Treaty Organization) ist ein militärisches Bündnis von 31 Staaten aus Europa und Nordamerika, das 1949 gegründet wurde. Ziel der Organisation ist es, die Sicherheit ihrer Mitgliedstaaten zu gewährleisten. Offizielle Webseite: nato.int
Hinweise:
Alle Angaben ohne Gewähr. Bitte empfehlen Sie uns oder diesen Artikel weiter. OZD-News und Nachrichten zum Nachschlagen ohne Paywall!
Foto: Handout / UKRAINIAN PRESIDENTIAL PRESS SERVICE