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Ex-US-Soldat Trevor Reed wegen "Söldnertums" in Russland verurteilt

Der US-amerikanische Ex-Soldat Trevor Reed wurde in Russland zu über vierzehn Jahren Haft verurteilt, weil er sich der ukrainischen Armee angeschlossen hatte.

Der ehemalige US-Soldat Trevor Reed ist in Russland wegen seines Einsatzes in der ukrainischen Armee zu einer langen Haftstrafe verurteilt worden. Laut dem russischen Ermittlungskomitee wurde Reed wegen "Söldnertums" zu vierzehneinhalb Jahren Haft verurteilt, da er sich 2023 freiwillig der ukrainischen Armee im Krieg gegen Russland angeschlossen haben soll. Er kämpfte angeblich in der Region Donezk für die Ukraine. Das Urteil wurde am Mittwoch bekannt gegeben.

Reed war 2022 im Rahmen eines Gefangenenaustauschs freigekommen und konnte in die USA zurückkehren. Im Juli 2022 war von den US-Behörden bekannt gegeben worden, dass Reed während seines Einsatzes in der Ukraine verletzt worden war. Der ehemalige US-Marineinfanteriesoldat war 2019 nach Russland gereist, um mit seiner russischen Freundin zusammen zu sein. Dort wurde er jedoch festgenommen, weil er angeblich in betrunkenem Zustand zwei Polizisten angegriffen hatte, die zu einer Party in Moskau gerufen worden waren. Im Jahr 2021 war er zu neun Jahren Haft verurteilt worden, was zu einem Hungerstreik seinerseits führte.

Bereits am Montag hatte das russische Ermittlungskomitee einen weiteren US-Bürger, Stephen Hubbard, wegen "Söldnertums" im Dienst der ukrainischen Armee verurteilt. Der 72-Jährige Hubbard erhielt eine Strafe von nahezu sieben Jahren, nachdem er bereits zwei Jahre in Haft verbrachte.

In Russland sind derzeit mehrere Bürger westlicher Staaten inhaftiert, darunter die US-Amerikanerin Xenia Karelina, die für eine 50-Dollar-Spende an eine ukrainische Hilfsorganisation zu einer Haftstrafe von zwölf Jahren verurteilt wurde.

Die USA werfen Russland vor, US-Bürger gezielt zu inhaftieren, um die Freilassung russischer Agenten im Rahmen von Gefangenenaustauschen zu erzwingen. Erst am 1. August fand der bisher größte Gefangenenaustausch zwischen Russland und westlichen Staaten seit dem Ende des Kalten Krieges statt.

OZD / ©AFP

OZD-Kommentar:

Ein geopolitisches Schachspiel
Die Verurteilung von Trevor Reed und anderen westlichen Bürgern in Russland zeigt einmal mehr, wie die Geopolitik in den internationalen Beziehungen in Zeiten des Ukraine-Kriegs auf ein neues Level der Spannungen gehoben wurde. Während die USA vor den "politischen Gefangenen" in Russland warnen, bleibt offen, wie langfristig solche Maßnahmen die Beziehungen zwischen den Nationen belasten werden. Die Frage bleibt: Wie weit kann ein Land gehen, um seine politischen Ziele zu erreichen?

OZD-Prognose:

In den kommenden Wochen dürften weitere Fälle von westlichen Inhaftierungen in Russland durch das internationale politische Umfeld größere Aufmerksamkeit erhalten. Diese Entwicklungen könnten die Verhandlungen über künftige Gefangenenaustausche weiter beeinflussen, insbesondere im Hinblick auf die Freilassung von russischen Agenten.

Biographien und Erklärungen:

Wer ist Trevor Reed?
Trevor Reed ist ein ehemaliger US-Soldat, der 2019 in Russland festgenommen wurde, nachdem er zwei Polizisten in Moskau angegriffen haben soll. 2022 wurde er im Rahmen eines Gefangenenaustauschs mit Russland freigelassen. Weitere Informationen zu Reed finden sich auf offiziellen US-Regierungsseiten.

Was ist das russische Ermittlungskomitee?
Das russische Ermittlungskomitee ist die Behörde, die in Russland für die Ermittlungen in strafrechtlichen Fällen zuständig ist. Es spielt eine zentrale Rolle im Justizsystem des Landes, insbesondere bei der Verfolgung von schwerwiegenden Verbrechen. Weitere Informationen sind auf der offiziellen Website des Komitees zu finden.

Hinweise:

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