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Unicef-Bericht enthüllt: 370 Millionen Mädchen leiden unter sexuellen Übergriffen

Besonders in Afrika südlich der Sahara ist die Lage dramatisch. Über 370 Millionen Mädchen sind betroffen. Erfahre mehr über die alarmierenden Details.

Laut einem aktuellen Bericht von Unicef sind weltweit über 370 Millionen Mädchen und junge Frauen Opfer von sexueller Gewalt geworden. Die neue Schätzung zeigt das erschütternde Ausmaß, insbesondere in Afrika südlich der Sahara, wo etwa 79 Millionen Mädchen betroffen sind – jede fünfte unter 18-Jährige.

Der Bericht, der im Vorfeld des Weltmädchentags am 11. Oktober veröffentlicht wurde, bietet die erste globale Erhebung zu sexualisierter Gewalt gegen Mädchen und junge Frauen. In Ost- und Südostasien leben laut Unicef rund 75 Millionen Opfer, in Zentral- und Südasien etwa 73 Millionen und in Europa und Nordamerika 68 Millionen Betroffene.

Besonders gravierend ist die Situation in Konfliktgebieten, wo Vergewaltigungen und sexuelle Übergriffe oft als "Kriegswaffe" eingesetzt werden. Unicef-Chefin Catherine Russell sagte in einer Stellungnahme: "Sexualisierte Gewalt gegen Kinder ist ein Schandfleck auf unserem moralischen Gewissen." Die betroffenen Mädchen litten unter tiefen und dauerhaften Traumata, die sie auch in ihrer Entwicklung beeinträchtigen.

Die Statistiken beruhen auf Daten aus den Jahren 2010 bis 2022, doch viele Hilfsorganisationen, darunter Human Rights Watch, warnen, dass die tatsächliche Zahl der Opfer vermutlich weit höher ist, da viele Übergriffe aus Angst oder Scham nicht gemeldet werden. Die Dunkelziffer sei alarmierend hoch.

Besonders in Krisengebieten, wie etwa dem seit April 2023 andauernden Bürgerkrieg im Sudan, sind Mädchen und Frauen stark gefährdet. Die Auswirkungen sexueller Gewalt seien weitreichend und hemmen die Entwicklung der Betroffenen massiv. Nankali Maksud, Unicef-Beauftragte für Gewalt gegen Kinder, betonte: "Ein Mädchen, das vergewaltigt wurde, ist nicht in der Lage zu lernen."

OZD / ©AFP


OZD-Kommentar:

Sexualisierte Gewalt – eine weltweite Katastrophe

Die Zahlen von Unicef zeigen eine globale Krise, die nicht nur regional auf einige Länder beschränkt ist. Die tiefen Traumata, die Mädchen und junge Frauen durch solche Übergriffe erleben, haben langfristige Auswirkungen auf Bildung, Gesundheit und wirtschaftliche Möglichkeiten. Trotz vieler Anstrengungen scheinen die Maßnahmen der internationalen Gemeinschaft bisher nicht auszureichen, um die Wurzeln dieses Problems zu bekämpfen. Die Prävention muss deutlich stärker in den Vordergrund gerückt und effektive Hilfssysteme für die Betroffenen bereitgestellt werden.

OZD-Prognose:

In den kommenden Wochen wird das Thema sexualisierte Gewalt, insbesondere anlässlich des Weltmädchentags, weiterhin international diskutiert. Unicef und andere Hilfsorganisationen werden auf eine stärkere Einbindung von Regierungen drängen, um effektivere Schutzmaßnahmen für Mädchen und Frauen weltweit zu etablieren. Es wird zudem erwartet, dass der Bericht zusätzliche Unterstützungsprogramme und Finanzierungen für Krisengebiete auslöst.

Biographien und Erklärungen:

Wer ist Catherine Russell?

Catherine Russell ist die Leiterin von Unicef, dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen. Sie setzt sich intensiv für den Schutz von Kindern weltweit ein, mit besonderem Fokus auf die Bekämpfung von Armut, Gewalt und sexuellen Übergriffen.

https://www.unicef.org/

Was ist die Unicef?

Unicef ist das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen und setzt sich weltweit für die Rechte von Kindern ein. Das Ziel von Unicef ist es, Kindern in Not zu helfen und langfristige Entwicklungsprojekte zu fördern.

https://de.wikipedia.org/wiki/UNICEF

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Foto: Alain Jocard / AFP