Beim offiziellen Wahlkampfauftakt der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris in Pittsburgh, Pennsylvania, hat sich der ehemalige US-Präsident Barack Obama stark für seine Parteikollegin eingesetzt und dabei den republikanischen Kandidaten Donald Trump scharf kritisiert. „Warum irgendjemand glaubt, dass Donald Trump die Dinge verändern wird, ist mir schleierhaft“, sagte Obama und bezeichnete den ehemaligen Präsidenten als "verrückt".
In seiner humorvoll-ironischen Art verglich Obama Trumps lange Reden mit denen des verstorbenen kubanischen Staatsführers Fidel Castro und hinterfragte, ob Trump jemals alltägliche Aufgaben wie das Wechseln einer Windel übernommen habe. „Trumps Geschäft mit dem Bibelverkauf ist genauso verrückt wie seine Verschwörungstheorien“, fügte er hinzu. Als die Menge begann, Trump auszubuhen, rief Obama: „Buht nicht - geht wählen.“
Obama betonte, dass Harris bestens vorbereitet sei, das Präsidentenamt zu übernehmen. „Harris ist so gut auf die Aufgabe vorbereitet, wie es noch kein Präsidentschaftskandidat je war“, hob er hervor. Besonders hob Obama die Notwendigkeit hervor, die Unterstützung schwarzer Wähler zu gewinnen, und richtete dabei einen direkten Appell an schwarze Männer in den USA.
„Es tut mir leid, meine Herren, aber ich habe bemerkt, dass einige von Ihnen sich von Trumps Macho-Verhalten angezogen fühlen“, sagte Obama. „Das Mobbing und Heruntermachen von Menschen ist kein Zeichen von Stärke.“Er ging so weit, zu vermuten, dass manche Männer „einfach keine Luft haben, eine Frau als Präsidentin zu haben.“Dieser direkte Appell zeigte, wie wichtig die Stimmen der afroamerikanischen Wähler für die Demokraten in der bevorstehenden Wahl sind.
Mit seiner charismatischen und eindringlichen Rede hofft Obama, die schwarzen und jungen Wähler zu mobilisieren, besonders in einem Wahlkampf, der in den Umfragen als Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Harris und Trump gilt. Obama, der 2008 der erste schwarze Präsident in der Geschichte der USA wurde, genießt nach wie vor einen enormen Einfluss in der Demokratischen Partei.
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OZD-Kommentar:
Die entscheidende Rolle schwarzer Wähler
Barack Obamas Appell zeigt, wie entscheidend die Wählerbasis der afroamerikanischen Bevölkerung für die Demokraten ist. Besonders schwarze Männer scheinen von Trumps machohaftem Auftreten beeinflusst zu sein. Der Fokus auf diese Wählergruppe zeigt die politische Bedeutung, die ihnen in einem Wahlkampf zukommt, der extrem knapp ausfallen könnte. Gleichzeitig deutet Obamas Aussage auf die anhaltende Herausforderung hin, Geschlechterrollen und die Akzeptanz einer Frau als Präsidentin in der Gesellschaft zu überwinden.
OZD-Prognose:
In den kommenden Wochen wird der Wahlkampf sich weiter zuspitzen, insbesondere im schwarzen Wählerblock. Kamala Harris wird intensiv um diese Wählergruppe kämpfen, während sich Donald Trump bemühen wird, seine Basis zu festigen. Es bleibt abzuwarten, ob Obama in der Lage ist, die nötigen Stimmen für Harris zu mobilisieren.
Biographien und Erklärungen:
Wer ist Barack Obama?
Barack Obama war der 44. Präsident der Vereinigten Staaten und der erste afroamerikanische Präsident in der Geschichte des Landes. Er war von 2009 bis 2017 im Amt und genießt bis heute hohes Ansehen innerhalb der Demokratischen Partei. Obama wird oft als eine Schlüsselfigur gesehen, wenn es darum geht, Wähler zu mobilisieren, insbesondere schwarze und junge Menschen.
Wer ist Kamala Harris?
Kamala Harris ist die Vizepräsidentin der Vereinigten Staaten und die erste Frau, erste schwarze Frau und erste Person asiatischer Abstammung, die dieses Amt bekleidet. Sie kandidiert für die Präsidentschaftswahl 2024 und wird als eine der am besten vorbereiteten Kandidatinnen ihrer Generation angesehen.
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