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UNO und NGOs protestieren gegen willkürliche Festnahmen im Jemen

Die UNO und mehrere NGOs haben scharf gegen die willkürlichen Festnahmen von UN- und NGO-Mitarbeitern im Jemen protestiert. Sie fordern die sofortige Freilassung der Inhaftierten durch die Huthi-Miliz.

Die Vereinten Nationen und zahlreiche internationale Nichtregierungsorganisationen(NGO's) haben sich in einer am Samstag veröffentlichten Erklärung gegen die „willkürlichen“ Festnahmen im Jemen ausgesprochen. In der Erklärung äußerten die Leiter mehrerer UN-Organisationen und NGOs ihre tiefe Besorgnis über die Festnahmen durch die Huthi-Miliz, die de facto die Kontrolle über weite Teile des Landes ausübt. „Wir sind extrem besorgt über den berichteten Rückgriff auf 'strafrechtliche Verfolgung' durch die De-facto-Regierung der Huthi-Miliz,“ heißt es in der Erklärung. Besonders beunruhigend sei die „bedeutende Zahl an willkürlich festgenommenen Kollegen“, die für die UN und NGOs im Jemen arbeiten.

Zu den Unterzeichnern der Protestnote gehören hochrangige Persönlichkeiten wie Tedros Adhanom Ghebreyesus, der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Audrey Azoulay, die Generaldirektorin der UNESCO, Volker Türk, der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, und Amitabh Behar, der CEO von Oxfam International. Sie forderten in ihrer Erklärung „die sofortige und bedingungslose Freilassung“ aller festgenommenen Mitarbeiter der UN und internationalen Hilfsorganisationen.

Der Bürgerkrieg im Jemen, der seit 2014 andauert, hat zu einer massiven humanitären Krise geführt. Die Huthi-Rebellen, die von Iran unterstützt werden, haben seit Beginn des Konflikts hunderte Zivilisten festgenommen, darunter auch zahlreiche Mitarbeiter von Hilfsorganisationen und der UN. Im Juni 2024 nahmen die Huthi-Behörden 13 Mitarbeiter der Vereinten Nationen sowie über 50 Mitarbeiter von Nichtregierungsorganisationen fest. Ihnen wurde vorgeworfen, Mitglieder eines „US-israelischen Spionagenetzwerks“ zu sein – ein Vorwurf, den die Vereinten Nationen strikt zurückweisen.

OZD / ©AFP


OZD-Kommentar:

Willkürliche Festnahmen als Instrument der Unterdrückung

Die willkürlichen Festnahmen von UN- und NGO-Mitarbeitern durch die Huthi-Miliz zeigen, wie sehr der Jemen-Konflikt nicht nur die lokale Bevölkerung, sondern auch internationale Organisationen betrifft. Diese Festnahmen behindern dringend notwendige Hilfsmaßnahmen und verdeutlichen die Notwendigkeit einer stärkeren internationalen Einmischung. Die Huthi-Miliz nutzt solche Methoden, um ihre Macht zu festigen und jeden Widerstand im Keim zu ersticken. Solche Aktionen untergraben die Arbeit humanitärer Organisationen, die gerade in einer so fragilen Lage wie im Jemen lebenswichtig sind.

OZD-Prognose:
In den kommenden Wochen ist nicht nur mit einer Zunahme der internationalen Kritik an den Huthi-Rebellen zu rechnen, sondern auch mit verstärkten diplomatischen Bemühungen, die Freilassung der festgenommenen UN- und NGO-Mitarbeiter zu erreichen. Gleichzeitig wird der Konflikt weiter eskalieren, was die humanitäre Lage im Jemen zusätzlich verschärfen könnte.

Biographien und Erklärungen:
Wer ist Tedros Adhanom Ghebreyesus?
Tedros Adhanom Ghebreyesus ist der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und bekannt für seinen Einsatz in globalen Gesundheitsfragen. Er ist der erste Afrikaner, der diese Position innehat. Offizielle Website: WHO

Wer ist Audrey Azoulay?
Audrey Azoulay ist die Generaldirektorin der UNESCO und engagiert sich weltweit für den Schutz von Kultur und Bildung. Sie stammt aus Frankreich und wurde 2017 in dieses Amt gewählt. Offizielle Website: UNESCO

Was ist die Huthi-Miliz?
Die Huthi-Miliz ist eine schiitische Rebellengruppe, die weite Teile des Jemen kontrolliert. Sie wird von Iran unterstützt und kämpft seit 2014 gegen die international anerkannte Regierung des Jemen. Sie ist für zahlreiche Menschenrechtsverletzungen verantwortlich.

Hinweise:
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Foto: Ludovic Marin / AFP