Die legendäre griechische Sängerin Nana Mouskouri hat einen ihrer größten Erfolge, das Lied "Weiße Rosen aus Athen", mit einem der prägendsten Ereignisse der deutschen Geschichte verbunden – dem Bau der Berliner Mauer. In einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" erinnerte sich die heute 90-jährige Sängerin an die Aufnahmen für ihr erstes deutsches Album, die im Jahr 1961 im halb zerstörten Grand Hotel Esplanade nahe dem Potsdamer Platz stattfanden. "Während ich drinnen sang, konnte ich draußen zusehen, wie die Berliner Mauer gebaut wurde," sagte Mouskouri und fügte hinzu: "Das war für mich ein schreckliches Erlebnis, Menschen, die plötzlich voneinander getrennt waren, standen weinend an der Mauer und winkten sich verzweifelt zu."
Dieses persönliche Erlebnis prägte Mouskouris Beziehung zu Deutschland und insbesondere zu Berlin, wie sie weiter erläuterte. "Das hat auch mit der Teilung zu tun, die ich nur schwer akzeptieren konnte," sagte die Sängerin, die im Laufe ihrer Karriere auch in der DDR auftrat. Dabei sang sie nicht nur ihr eigenes Repertoire, sondern auch das berühmte "Lied der Freiheit" aus der Oper Nabucco. Ein besonders bewegender Moment für Mouskouri war ein Auftritt am französischen Nationalfeiertag, dem 14. Juli 1982, als sie auf Einladung eines französischen Kommandeurs vor der Mauer in Westberlin sang. "Ich sang für die, die hinter der Mauer eingesperrt waren, und für die, die an der Mauer den Tod gefunden hatten," erinnerte sich Mouskouri.
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OZD-Kommentar:
Musik als Brücke in Zeiten der Teilung
Nana Mouskouris Erinnerungen an den Bau der Berliner Mauer und ihre Erfahrungen als Sängerin in der geteilten Stadt Berlin werfen ein besonderes Licht auf die Rolle der Kunst in schwierigen Zeiten. Musik kann Brücken bauen, Menschen Hoffnung geben und sie über Grenzen hinweg verbinden. Mouskouri, die sowohl in Ost- als auch in Westdeutschland auftrat, wurde zu einer Symbolfigur für Freiheit und Menschlichkeit in einer Zeit, in der Millionen Menschen durch eine Mauer voneinander getrennt waren. Ihr Auftritt vor der Mauer in Westberlin und ihre Erinnerung an die verzweifelten Blicke der Menschen, die sich an der Mauer zuwinkten, verdeutlichen, dass Musik manchmal mehr als nur Unterhaltung ist – sie kann eine Botschaft der Hoffnung und des Zusammenhalts sein.
OZD-Prognose:
In den kommenden Jahren wird die Bedeutung von Künstlern wie Nana Mouskouri, die historische Momente hautnah miterlebt haben, weiterhin gewürdigt werden. Ihre Musik wird als kulturelles Erbe bestehen bleiben, und ihre Botschaft von Freiheit und Menschlichkeit wird in Erinnerung bleiben. Gedenkveranstaltungen zum Mauerfall werden weiterhin an die schmerzhaften Kapitel der deutschen Geschichte erinnern, und Mouskouris Stimme wird auch in Zukunft eine Rolle in dieser Erinnerungskultur spielen.
Biographien und Erklärungen:
Wer ist Nana Mouskouri?
Nana Mouskouri ist eine griechische Sängerin, die in den 1960er Jahren international bekannt wurde. Sie ist vor allem für ihre sanfte Stimme und ihre zahlreichen Hits in verschiedenen Sprachen bekannt, darunter "Weiße Rosen aus Athen". Im Laufe ihrer Karriere setzte sich Mouskouri immer wieder für Frieden und Freiheit ein. Offizielle Website: NanaMouskouri
Was ist die Berliner Mauer?
Die Berliner Mauer war eine Grenzbefestigung, die von 1961 bis 1989 die Stadt Berlin teilte. Sie symbolisierte die Trennung zwischen Ost- und Westdeutschland während des Kalten Krieges. Der Mauerbau begann am 13. August 1961, und sie fiel am 9. November 1989, was das Ende der Teilung Deutschlands markierte. Weitere Informationen: Wikipedia - Berliner Mauer
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Foto: Louisa Gouliamaki / AFP