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"Tod von Hamas-Chef Sinwar: Netanjahu spricht vom 'Anfang vom Ende' des Gaza-Konflikts"

Der Tod von Hamas-Chef Jahja Sinwar könnte laut Israels Premier Netanjahu den Anfang vom Ende des Gaza-Krieges markieren. Westliche Staatsoberhäupter zeigen sich hoffnungsvoll, ...

Die Tötung von Jahja Sinwar, dem Chef der Hamas im Gazastreifen, markiert laut Israels Premierminister Benjamin Netanjahu einen Wendepunkt im seit Wochen andauernden Gaza-Krieg. "Jahja Sinwar ist tot," erklärte Netanjahu in einer Videobotschaft am Donnerstagabend in englischer Sprache. "Das ist zwar nicht das Ende des Krieges in Gaza, aber der Anfang vom Ende." Der 61-jährige Sinwar wurde nach Angaben des israelischen Militärs am Mittwoch während eines Einsatzes im südlichen Gazastreifen in Rafah getötet. Seine Identität wurde nach DNA-Tests bestätigt.

Sinwar galt als Drahtzieher des verheerenden Angriffs der Hamas am 7. Oktober 2023, bei dem über 1.200 Menschen in Israel ums Leben kamen und hunderte Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden. "Dem Bösen wurde ein schwerer Schlag zugefügt, aber die Aufgabe, die uns erwartet, ist noch nicht beendet," sagte Netanjahu.

Die Tötung des Hamas-Anführers löste internationale Reaktionen aus. US-Präsident Joe Biden begrüßte den Tod Sinwars und bezeichnete ihn als "guten Tag für Israel, die USA und die Welt." Auch US-Vizepräsidentin Kamala Harris betonte, nun bestehe "die Möglichkeit, den Krieg im Gazastreifen endlich zu beenden." Bundesaußenministerin Annalena Baerbock verurteilte Sinwars Rolle beim Angriff auf Israel und forderte die sofortige Freilassung aller Geiseln.

Während westliche Staatsoberhäupter die Tötung als Schritt in Richtung eines möglichen Endes des Krieges sehen, warnt die iranische Mission bei den Vereinten Nationen, dass Sinwars Tod den "Geist des Widerstands" in der Region weiter stärken werde.

OZD / ©AFP


OZD-Kommentar:
Ein tödlicher Schlag oder nur ein weiteres Kapitel?
Der Tod von Jahja Sinwar ist zweifellos ein symbolisch bedeutender Moment im Gaza-Konflikt. Er trifft die Hamas an ihrer Spitze und könnte, wie viele hoffen, den Weg zu einer Deeskalation öffnen. Doch die Geschichte hat gezeigt, dass die Eliminierung von Führern militanter Gruppen selten allein das Ende eines Konflikts bedeutet. Stattdessen könnte Sinwar als Märtyrer angesehen werden und den Konflikt weiter anheizen. Der wahre Test wird sein, ob die Hamas ohne Sinwar ihre Kontrolle aufrechterhalten kann und ob Israel bereit ist, die kommenden diplomatischen und militärischen Herausforderungen zu bewältigen.

OZD-Prognose:
In den kommenden Wochen könnten die Kämpfe weiter eskalieren, da die Hamas Vergeltung für den Tod Sinwars üben könnte. Die internationale Gemeinschaft wird weiterhin Druck auf beide Seiten ausüben, eine politische Lösung zu finden. Der Fokus könnte zunehmend auf humanitäre Hilfe und die Freilassung der verbleibenden Geiseln gelenkt werden.

Biographien und Erklärungen:
Wer ist Jahja Sinwar?
Jahja Sinwar, geboren 1962 im Gazastreifen, war ein führender Kommandeur und Chef der Hamas. Er verbrachte mehr als 20 Jahre im israelischen Gefängnis, bevor er 2011 im Austausch für den israelischen Soldaten Gilad Shalit freigelassen wurde. Sinwar spielte eine Schlüsselrolle bei der militärischen Organisation der Hamas und galt als Drahtzieher hinter dem Angriff auf Israel im Oktober 2023.

Offizielle Webseite der Hamas: https://hamas.ps

Was ist die Hamas?
Die Hamas ist eine radikal-islamistische palästinensische Organisation, die 1987 gegründet wurde. Sie strebt die Zerstörung Israels an und hat seit 2007 die Kontrolle über den Gazastreifen inne. Die Hamas wird von Israel, den USA und der EU als terroristische Organisation eingestuft.

Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Hamas

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Foto: Mahmud Hams / AFP