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Friedensappelle auf dem Brics-Gipfel: China und Indien setzen Zeichen

Beim Brics-Gipfel in Russland mahnen China und Indien zur Zurückhaltung im Ukraine-Konflikt. Xi Jinping fordert klare Prinzipien, Narendra Modi unterstützt alle Bemühungen für Frieden.

Beim Gipfeltreffen der Brics-Staaten in Kasan haben China und Indien zur Mäßigung im Ukraine-Konflikt aufgerufen. Der chinesische Präsident Xi Jinping betonte dabei die Notwendigkeit, drei Prinzipien zu wahren: „Keine Ausweitung des Schlachtfelds, keine Eskalation der Kämpfe und keine Provokationen von einer der beiden Seiten.“ Nur so könne die Situation schnell beruhigt werden, fügte Xi hinzu.

Auch der indische Premierminister Narendra Modi äußerte sich mit klaren Worten: „Wir unterstützen alle Anstrengungen, um schnell wieder Frieden und Stabilität herzustellen.“ Es war sein erster direkter Austausch mit Xi Jinping seit fünf Jahren. Vor dem Gipfel hatten beide Staaten ein Abkommen im anhaltenden Grenzstreit erzielt, was für Entspannung zwischen den beiden asiatischen Mächten sorgte.

Brasiliens Präsident Luiz Inacio Lula da Silva, der aufgrund eines häuslichen Unfalls nicht persönlich teilnehmen konnte, sprach per Videobotschaft. Er warnte vor den globalen Auswirkungen der gegenwärtigen Kriege und rief zur verstärkten Zusammenarbeit auf: „Angesichts zweier Kriege, die sich global ausweiten könnten, müssen wir zusammenhalten.“

Russlands Präsident Wladimir Putin, der das Treffen einberufen hatte, zeigte sich indes optimistisch hinsichtlich einer entstehenden „multipolaren Weltordnung.“ Laut Putin stärke die Brics-Gruppe ihr Ansehen in der internationalen Gemeinschaft. Er bedankte sich für die Ukraine-Vermittlungsangebote seiner Brics-Kollegen und fügte hinzu, dass „die russischen Truppen auf dem Schlachtfeld vorankommen.“

OZD / ©AFP

OZD-Kommentar:

Friedensappelle und Realpolitik

Die Friedensaufrufe von Xi Jinping und Narendra Modi zeigen, dass China und Indien an einer Stabilisierung der Ukraine-Situation interessiert sind, ohne jedoch eine direkte Konfrontation mit Russland zu riskieren. Ihr Fokus liegt auf der Vermeidung einer Eskalation, was ihre Position in der internationalen Diplomatie stärken könnte. Allerdings bleibt die Frage, inwieweit Russland bereit ist, auf solche Appelle einzugehen, solange es militärische Fortschritte behauptet. Der geopolitische Wettbewerb zwischen den Brics-Staaten und dem Westen wird sich weiter zuspitzen.

OZD-Prognose:

In den kommenden Wochen dürfte die diplomatische Rhetorik der Brics-Staaten weiter an Gewicht gewinnen, insbesondere angesichts des anhaltenden Krieges in der Ukraine. Es bleibt abzuwarten, ob konkrete Friedensinitiativen ergriffen werden, oder ob die geopolitische Lage weiter eskaliert. Russland wird vermutlich seine militärischen Operationen fortsetzen, während die internationale Gemeinschaft weiterhin über mögliche Vermittlungen diskutiert.

Biographien und Erklärungen:

Wer ist Xi Jinping?
Xi Jinping ist seit 2013 der Präsident der Volksrepublik China. Er gilt als einer der mächtigsten Staatsoberhäupter Chinas seit Mao Zedong. Unter seiner Führung hat sich China zu einer globalen Wirtschaftsmacht entwickelt und stärkt kontinuierlich seine Rolle in internationalen Angelegenheiten. Offizielle Website der Volksrepublik China

Wer ist Narendra Modi?
Narendra Modi ist seit 2014 der Premierminister Indiens. Er führt die nationalistische Bharatiya Janata Party (BJP) und hat Indiens wirtschaftliche und außenpolitische Rolle in Asien und der Welt signifikant ausgebaut. Offizielle Website derindischen Regierung

Was ist Brics?
Die Brics-Gruppe besteht aus fünf großen Schwellenländern: Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Die Organisation setzt sich für eine multipolare Weltordnung und engere wirtschaftliche Zusammenarbeit der Mitgliedsländer ein. Wikipedia-Seite zu Brics

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Foto: Alexander Zemlianichenko / POOL