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Europaparlament kürt Sacharow-Preisträger 2024

Nominiert sind venezolanische Oppositionspolitiker, israelisch-palästinensische Friedensaktivistinnen und ein aserbaidschanischer Wissenschaftler, der gegen Korruption kämpft.

Das Europaparlament steht kurz vor der Verkündung des diesjährigen Gewinners des Sacharow-Preises, der jährlich an Persönlichkeiten oder Organisationen verliehen wird, die sich im besonderen Maße für Menschenrechte und demokratische Werte einsetzen. Die Entscheidung fällt am Donnerstag in Straßburg, wo die Parlamentspräsidentin Roberta Metsola und die Fraktionschefs zusammenkommen, um den Preisträger auszuwählen.

Dieses Jahr stehen drei starke Kandidaten im Finale:

Venezolanische Opposition

Die Oppositionspolitiker María Corina Machado und Edmundo González Urrutia repräsentieren die venezolanische Opposition, die sich gegen das autoritäre Regime von Nicolás Maduro einsetzt. In einem Land, das seit Jahren von wirtschaftlicher Instabilität und politischen Spannungen geplagt wird, sind Machado und González zu Symbolen des Widerstands geworden. Ihre Nominierung würdigt die mutigen Anstrengungen, Freiheit und Demokratie in Venezuela wiederherzustellen.

Friedensaktivistinnen aus Israel und Palästinensergebieten:
Zwei Organisationen, "Women Wage Peace" und "Women of the Sun", setzen sich für eine Versöhnung zwischen Israelis und Palästinensern ein. In einer Region, die seit Jahrzehnten von Konflikten gezeichnet ist, versuchen diese Gruppen, Brücken zwischen den Gemeinschaften zu bauen und den Dialog zu fördern. Die Frauen fordern ein Ende der Gewalt und suchen nach friedlichen Lösungen für den Nahostkonflikt.

Gubad Ibadoghlu:
Der aserbaidschanische Wissenschaftler Gubad Ibadoghlu steht symbolisch für den Kampf gegen Korruption und Menschenrechtsverletzungen in Aserbaidschan. Er kritisiert insbesondere die Öl- und Gasindustrie seines Landes, die für zahlreiche Missstände verantwortlich gemacht wird. Ibadoghlu befindet sich derzeit unter Hausarrest, was auf seinen unermüdlichen Einsatz für Transparenz und Reformen zurückzuführen ist.

Wert des Sacharow-Preises

Der Sacharow-Preis für geistige Freiheit, benannt nach dem sowjetischen Dissidenten und Physiker Andrej Sacharow, wird seit 1988 verliehen und würdigt Personen oder Organisationen, die sich für Menschenrechte, Frieden und Demokratie einsetzen. Der Preis ist mit 50.000 Euro dotiert und soll auf die Arbeit der Preisträger aufmerksam machen, um ihren Kampf international zu unterstützen.

Die Preisverleihung findet am 18. Dezember im Europäischen Parlament statt. Die diesjährigen Nominierungen spiegeln die drängenden globalen Herausforderungen wider, von autoritären Regimen über geschlechterbasierte Friedensinitiativen bis hin zur Korruptionsbekämpfung in ressourcenreichen Ländern.

OZD / AFP


OZD-Kommentar:

Globale Kämpfe, lokaler Mut

Die diesjährigen Nominierungen für den Sacharow-Preis zeigen eindrucksvoll, wie wichtig lokaler Aktivismus für den globalen Kampf um Menschenrechte ist. Jede der nominierten Persönlichkeiten und Organisationen hat bewiesen, dass individueller Mut und Engagement eine Veränderung bewirken können, selbst in den schwierigsten politischen Umfeldern.

Prognose:

Während alle Nominierten beeindruckende Beiträge zur Demokratieförderung und Friedensarbeit geleistet haben, könnten die Friedensaktivistinnen aus Israel und den Palästinensergebieten aufgrund des aktuellen geopolitischen Kontextes eine besondere Rolle spielen. Ihr Engagement für eine Versöhnung in einer der konfliktgeladensten Regionen der Welt könnte sie zu Favoriten für den diesjährigen Preis machen.

Hintergrundinformationen und Biographien:

Was ist der Sacharow-Preis?
Der Sacharow-Preis wird seit 1988 vom Europäischen Parlament vergeben und zeichnet herausragende Leistungen im Bereich der Menschenrechte und Demokratie aus. Wikipedia-Seite zum Sacharow-Preis

Wer ist María Corina Machado?
María Corina Machado ist eine venezolanische Oppositionspolitikerin, die für ihre kritische Haltung gegenüber dem autoritären Regime von Nicolás Maduro bekannt ist. Wikipedia-Seite von María Corina Machado

Hinweise: Alle Angaben ohne Gewähr. 

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Foto: Frederick Florin / AFP