In einem aufsehenerregenden Interview hat die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris ihren republikanischen Rivalen Donald Trump offen als Faschisten bezeichnet. Auf die direkte Frage des CNN-Moderators Anderson Cooper, ob sie denke, dass Trump ein Faschist sei, antwortete Harris am Mittwoch klar und deutlich: „Ja, das tue ich. Und ich glaube auch, dass den Menschen vertraut werden sollten, die ihn in dieser Sache am besten kennen.“
Die Äußerung von Harris stützt sich auf die jüngsten Aussagen von John Kelly, dem früheren Stabschef von Donald Trump. Kelly hatte in einem Interview mit der „New York Times“ erklärt, dass Trump der allgemeinen Definition eines Faschisten entspreche. „Der Republikaner sei ein Politiker, welcher der allgemeinen Definition von Faschisten entspricht,“ so Kelly. Zudem bestätigte er Berichte, dass sich Trump mehrfach positiv über Adolf Hitler geäußert habe.
Auch Harris betonte in der Fragerunde mit Wählern, dass zahlreiche ehemalige Regierungsmitarbeiter aus Trumps Amtszeit ähnliche Warnungen ausgesprochen hätten. „Sie haben ausdrücklich gesagt, dass er die Verfassung der Vereinigten Staaten verachtet,“ so die amtierende US-Vizepräsidentin weiter. „Sie haben gesagt, dass er nie wieder als Präsident der Vereinigten Staaten dienen sollte.“
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OZD-Kommentar:
Klares Statement oder politische Strategie?
Kamala Harris’ Äußerungen markieren einen weiteren Wendepunkt im zunehmend polarisierten politischen Diskurs der USA. Ihre offene Benennung von Trump als Faschisten wirft die Frage auf, ob dies lediglich eine Zuspitzung im Wahlkampf ist oder ob diese Aussagen tiefere Bedenken über die Gefahr darstellen, die Trump für die amerikanische Demokratie bedeutet. Besonders die wiederholten Warnungen von Trumps ehemaligen Vertrauten, wie John Kelly, deuten darauf hin, dass innerhalb der politischen Elite ernsthafte Befürchtungen über Trumps autoritäre Tendenzen bestehen. Doch gleichzeitig könnte diese drastische Wortwahl bei einem Teil der Bevölkerung Widerstand hervorrufen, der Trump weiterhin unterstützt. In jedem Fall verdeutlicht Harris' Haltung die Bedeutung der kommenden Präsidentschaftswahl – es steht mehr auf dem Spiel als nur politische Macht.
OZD-Prognose:
In den nächsten Wochen wird diese Aussage sicherlich für anhaltende Diskussionen sorgen. Insbesondere die republikanische Seite wird versuchen, den Vorwurf zurückzuweisen, während die Demokraten ihre Angriffe auf Trumps Amtszeit intensivieren werden. Harris' Wortwahl könnte die politische Debatte weiter anheizen und zu einer stärkeren Polarisierung führen.
Biographien und Erklärungen:
Wer ist Kamala Harris?
Kamala Harris ist die amtierende Vizepräsidentin der Vereinigten Staaten und tritt als Präsidentschaftskandidatin der Demokraten an. Sie hat eine lange politische Karriere, war unter anderem Generalstaatsanwältin von Kalifornien und Senatorin. Harris ist bekannt für ihre klaren Positionen in sozialen und politischen Fragen.
Wer ist John Kelly?
John Kelly war von 2017 bis 2019 Stabschef im Weißen Haus unter Donald Trump. Er ist ein pensionierter Vier-Sterne-General des US Marine Corps und diente unter Trump in einer Schlüsselposition, bevor er sich nach seinem Ausscheiden kritisch über den Präsidenten äußerte.
Was ist die New York Times?
Die „New York Times“ ist eine der renommiertesten Tageszeitungen der USA und weltweit bekannt. Sie wurde 1851 gegründet und genießt hohes Ansehen für ihre investigative Berichterstattung und ausführlichen Analysen zu aktuellen Themen. Offizielle Website: www.nytimes.com.
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Foto: Charly Triballeau / AFP