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"Mossad-Chef in Katar: Ein neuer Hoffnungsschimmer für Geiseln und Frieden?"

Die israelische Regierung entsendet den Mossad-Chef nach Katar, um über eine mögliche Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln zu verhandeln.

Die israelische Regierung hat bekannt gegeben, dass der Chef des Geheimdienstes Mossad, David Barnea, an Gesprächen für eine Waffenruhe im Gazastreifen in Katar teilnehmen wird. Barnea wird am Sonntag nach Doha reisen, um mit US-Geheimdienstchef Bill Burns und Katars Regierungschef Mohammed bin Abdulrahman al-Thani zu beraten, wie die Verhandlungen zur Befreiung der von Hamas gehaltenen Geiseln wieder aufgenommen werden können.

US-Außenminister Antony Blinken, der kürzlich in Doha war, betonte, dass die Unterhändler, die über eine Waffenruhe und die Geiselfreiheit verhandeln, in den kommenden Tagen erneut zusammentreffen würden. „Wir haben über Optionen gesprochen, diesen Moment zu nutzen“, erklärte Blinken.

Die Hoffnung auf eine Wiederaufnahme der Gespräche wurde durch den Tod von Hamas-Chef Jahja Sinwar neu entfacht. Sinwar, der am 16. Oktober von der israelischen Armee getötet wurde, galt als größtes Hindernis für eine Einigung über die Freilassung von 97 israelischen Geiseln, die noch in Hamas-Gefangenschaft sind. Al-Thani bestätigte, dass Katars Unterhändler die Gespräche mit Hamas nach Sinwars Tod wieder aufgenommen hätten. Auch Gespräche zwischen Ägypten und Hamas sind im Gange.

Die Hamas gab bekannt, dass sie mit ägyptischen Vertretern in Kairo über „Ideen und Vorschläge“ für die Wiederaufnahme der Gespräche zur Waffenruhe gesprochen habe. Ein Hamas-Vertreter äußerte die Bereitschaft, die Kämpfe einzustellen, sofern Israel sich ebenfalls an eine Waffenruhe halte: „Die Hamas hat Bereitschaft zur Beendigung der Kämpfe erklärt, aber Israel muss sich zu einer Waffenruhe verpflichten, sich aus dem Gazastreifen zurückziehen, die Rückkehr Vertriebener erlauben und in einen ernsthaften Gefangenenaustausch einwilligen.“

Trotz monatelanger erfolgloser Vermittlungsversuche der USA, Ägyptens und Katars bleibt die Situation angespannt. Angehörige der Geiseln fordern, dass Ministerpräsident Benjamin Netanjahu den israelischen Unterhändlern „alle Befugnisse geben, um eine Einigung zu erreichen“. Sie betonen, dass „die Zeit drängt“ und fordern maximalen internationalen Druck auf die Hamas.

Am 7. Oktober 2023 haben Kämpfer der Hamas und anderer militärischer palästinensischer Gruppen in mehreren Orten im Süden Israels über 1200 Menschen getötet und 251 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Von diesen Geiseln sind derzeit noch 97 in Hamas-Gefangenschaft; 34 von ihnen werden laut israelischer Armee als tot eingeschätzt.

Israel reagiert auf den Angriff von Hamas mit massiven militärischen Maßnahmen im Gazastreifen. Laut Angaben der Hamas-Gesundheitsbehörde, die nicht unabhängig überprüft werden können, sind über 42.800 Menschen getötet worden. Das erklärte Kriegsziel Israels ist die Vernichtung der Hamas.

OZD / ©AFP

OZD-Kommentar:
Ein gefährliches Spiel – Waffenruhe oder weitergehende Kämpfe?
Die Komplexität der Verhandlungen und die politischen Interessen der beteiligten Akteure werfen die Frage auf, ob eine dauerhafte Waffenruhe überhaupt möglich ist. Der Druck auf alle Seiten wächst.

OZD-Prognose:
In den kommenden Wochen wird sich zeigen, ob die Gespräche in Katar tatsächlich Fortschritte bringen können oder ob der Konflikt weiter eskaliert. Die internationale Gemeinschaft wird zunehmend gefordert sein, Druck auf beide Seiten auszuüben.

Biographien und Erklärungen:

Wer ist David Barnea?
David Barnea ist der derzeitige Chef des israelischen Geheimdienstes Mossad, der für die Durchführung von Geheimoperationen und die Sammlung von Informationen im Ausland verantwortlich ist.

Was ist die Hamas?
Die Hamas ist eine palästinensische islamistische Organisation, die 1987 gegründet wurde. Sie hat sowohl politische als auch militärische Flügel und kontrolliert den Gazastreifen. Die Hamas wird von vielen Ländern, einschließlich der USA und der EU, als terroristische Organisation eingestuft.
Wikipedia-Seite zur Hamas

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Foto: Ahmad Gharabli / AFP